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30. October 2005, 21:37   #32
Ben-99
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AW: Irans Präsident will Israel ausradieren

Zitat:
Zitat von tw_24

Er war zehn Jahre lang ein Bandenchef und ist daher sicher kein Unschuldslamm, daß man freilich einen zum Tode Verurteilten mehr zwanzig Jahre auf die Vollstreckung des Urteils warten läßt, ihn damit der mindestens seelischen Qual aussetzt, immer zwischen Hoffnung auf Begnadigung (oder in diesem Fall: Wiederaufnahme des Verfahrens) und Hoffnungslosigkeit zu leben, ist nicht gerade human.
... darin sind wir uns einig, denn natürlich kann auch eine solche psychische Folter "barbarisch" sein. Auf jeden Fall paßt sie nicht zu einem so "hippen" Land, das Amerika gern sein will.

Da ich mir im Internet, so lange es diese kostbare Informationsquelle trotz Schily, Rumsfeld und Co. noch gibt, alles anschaue, was es auf der Welt an widerwärtigen Exzessen gibt, die sich kein Fernsehsender auszustrahlen wagen würde, hatte ich neulich auch ein ziemlich aktuelles Video von einer offiziellen "Steinigung" dreier zum Tode Verurteilten im Iran gesehen, die tatsächlich an das Grauen der Tötungsmethoden im Mittelalter erinnert und wohl auch erinnern soll.

Klar, daß so etwas abscheulich und für unsere Zeit als pervers anzusehen ist, vor allem, wenn man sieht, wie viele Schaulustige sich zu solchen blutigen Spektakeln einfinden. Ähnliche Szenen kannte man auch schon aus Afghanistan während der Taliban-Zeit, als sich sonntags ganze Familien zum Sport-Stadion aufmachten, um sich nicht etwa dort Fußball-Spiele anzusehen, für das die von "uns" gestiftete Arena eigentlich gedacht war, sondern um sich genüßlich daran zu weiden, wie dort an den Tor-Balken zum Tode Verurteilte gehenkt oder exakt auf dem 11-Meter-Punkt im Strafraum durch Schüsse getötet werden.

Aber nun frage ich Euch mal dasselbe, was auch ich mich gefragt habe, als ich im letzten Jahr völlig geschockt die ersten Videos sah, wie man im Irak entführten Geiseln bei lebendigem Leib den Kopf mit einem Messer abschnitt. Wofür würdet Ihr Euch als Todeskandidat entscheiden? Ist es nicht vielleicht sogar "humaner", 30 Sekunden unter einer barbarischen Tortur leiden zu müssen als 20 Jahre lang in einer Todeszelle darauf warten zu müssen, in einer Gaskammer zu ersticken, auf einem elektrischen Stuhl "gegrillt" oder vor Zuschauern durch Gift-Injektion hingerichtet zu werden?

Nicht die Todesart an sich, sondern das lange Warten auf das ungewisse Ende, stellt die besonders barbarische Art der Hinrichtung in den USA dar. Und von den jahrelang gefolterten Vogelfreien in Guantanamo, Afghanistan und vielen anderen Orten auf der Welt, die die USA und Israel geheimhalten, will ich gar nicht erst reden.

Übrigens immer wieder interessant die Tatsache, daß ausgerechnet ein Spitzel-System wie die DDR, deren durch ziemlich genau 100.000 freiwillige Denunzianten gestützt und gestärkte Führer auch ein erklärter Linker wie ich stets verachtet hat, die meines Erachtens noch "humanste" Art der Todesstrafe vollstreckt hat: Der Verurteilte wurde in ein Zimmer geführt und dachte, er würde verhört werden. Was er nicht bemerkte: Verborgen hinter der Tür wartete sein Scharfrichter auf ihn, der unbemerkt hinter ihn trat und ihm mit einer Pistole ins Genick schoß.

Klingt zwar auch zunächst grausam, war es aber nicht. Weil den Verurteilten dadurch körperliche Qualen und jahrelange Todesangst erspart blieben. Genau das sind aber die alles andere als "fortschrittlichen" Folter- und Hinrichtungsmethoden des angeblich so "modernen" Staates USA.

Gruß Ben