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12. November 2005, 13:30   #3
tw_24
 
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Wie schön, daß mir die Brettweichware es abnimmt, nochmal zu tippen, was zum SPIEGEL und dessen ehemaligen Herausgeber Augstein zu sagen war und ist ;-).

Ein Vorwurf allerdings sollte dem SPIEGEL nicht gemacht werden: "Hauptsache, es kommt genug Kohle rein." Das nämlich strebt jedes Blatt an, für die Nationalbolschewisten von der Jungen Welt beispielsweise erfüllen sich ihre Revolutionsträume auch schon, wenn sie nur 1.000 neue Abonnenten gewinnen können: "Die Linke stärken – 1000 ABOS jetzt!" Konsum ist Revolution.

Und was macht man, um Abonnenten zu bekommen oder nicht zu vergraulen? Man schreibt, was sie lesen wollen, und das ist gegenwärtig, da es Alternativen haufenweise gibt, wahrscheinlich noch wichtiger als vor ein paar Jahrzehnten, jedenfalls dann, steht hinter dem Medium nicht etwa eine gönnerhafte Genossenschaft, die weniger auf wirtschaftlichen Erfolg setzt, sondern der es in der Tat um Inhalte geht.

Der SPIEGEL ist ein Unternehmen, das Gewinne machen muß, schon deshalb ist das Blatt gezwungen, einen Mainstream zu bedienen, der inhaltlich letztlich ja doch von BILD und Co. definiert wird; insofern handelt Aust zeitgemäß und nichtmal ungeschickt - auch im Dienste der Miteigentümerin, die bei der Süddeutschen unterkam, wo sie freilich auch nicht gerade sonderlich auffällt.

MfG
tw_24