Zitat:
Zitat von Enfried
Der Stilbruch der USA mit sämtlichen völkerrechtlichen und sonstigen Abkommen (übrigens in erschreckender Deutlichkeit im aktuellen Stern nochmal geschildert von einem UN-Botschafter) und ihre Sonderfunktion als besonders vom Aussterben bedrohte Märtyrernation hat eine neue Kultur geschaffen.
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Es geht in
Deutschland wohl kein Rückblick ohne die
USA als treibende Kraft des
Westens darzustellen, die - im Gegensatz zu
Deutschland - nur überaus schlimme Dinge im Schilde führt. Daß dafür ein paar Fakten zurechtgebogen oder weggelassen werden müssen, die das geliebte
Deutschland gar nicht mehr als so unschuldig erscheinen lassen, wie es gern sein will, entgeht wohl auch dem
Vorvorredner.
Die
USA, heißt es, hielten sich nicht an
"Völkerrecht", das freilich ungefähr kein
Staat einhält,
Deutschland schon gar nicht. Während bei
Eingeborenen die
Kindheit neuerdings, haben sie kein eigenes
Einkommen, erst mit 25 Jahren enden soll, gelten schon
Sechzehnjährige, die um
Asyl bitten, als
Erwachsene und werden als solche
behandelt - ein klarer
Verstoß gegen die
UN-Kinderrechtskonvention.
Aber halt,
Deutschland hat das entsprechende
völkerrechtliche Abkommen ja gar nicht unterzeichnet, ist also
fein raus und behandelt weiter
Minderjährige, die oftmals
traumatisiert sind und schon mangelnder
Sprach- und
Bürokratiekenntnisse wegen nicht wissen, wie sie ihre
Interessen dennoch durchsetzen können, als rechtlose
Objekte und niemand
skandalisiert die
Völkerrechtsignoranz des lieben
Vaterlands.
Derlei wirft man,
Nestbeschmutzer mag man
hierzulande nicht, lieber und mit
Verve den
USA vor, dafür schwänzen sogar
Schüler, die sonst demonstrativ sich nicht um
Politik kümmern, die
Schule; ein schönes Beispiel für diese
deutsche Selbsgerechtigkeit lieferte am Wochenende erst die
Süddeutsche Zeitung unter der
ressentimentgeladenen Überschrift
"Amerikas Rambo gegen Annan".
Die
USA wollten, so die
SZ, zwar immerhin
"durchaus sinnvolle" Reformen der
Vereinten Nationen durchsetzen, jedoch ist ihr
UN-Botschafter ein
"Rambo", da
"keine einzige Regierung der übrigen 190 Mitgliedsländer" John Boltons "brachiale Methode", nämlich die Drohung mit der Verweigerung von
Mitgliedszahlungen,
"unterstützt". Nicht das Festhalten am
Status Quo kritisiert die
SZ, sondern den unbedingten Willen,
Reformen einzuleiten, macht damit - ungewollt - freilich erst recht deutlich, wie notwendig die
"Erpressung" der
UN ist.
Und daß das
"Völkerrecht" seinen Namen nicht verdient, zeigt schon der Blick auf zwei der letzten größeren
Kriege der
Vereinigten Staaten, jenen in
Jugoslawien einerseits und den im
Irak andererseits. Ersteren hätte es,
Deutsche vergessen es gern, ohne
deutsches Engegement nie gegeben: Erst die
deutsche Anerkennung
Kroatiens, die 1991 im Alleingang gegen den erklärten Willen der
EU erfolgte, sorgte für die Formierung einer antijugoslawischen
Kriegskoalition, die
Jugoslawien und - gegenwärtig -
Serbien nach
völkischen Gesichtspunkten zerlegte.
Die
Vereinigten Staaten waren für die
europäischen Balkan-Kriege willkommener Lieferant
militärischen Personals und
Ausrüstung, der offene
Bruch des
Völkerrechts indes geht auf
deutsche Initiative zurück. Im Fall des
Irak unterdessen wollte
Deutschland mal wieder brav sein, die
"Friedensmacht" geben, weil ein wahrer
Regime Change, den sich die
irakische Bevölkerung sehnlichst herbeiwünschte - blutig niedergeschlagene Aufstände belegen es -,
ökonomische Interessen Old Europes gefährdete.
Was das
Völkerrecht, auf die es sich gegen die
USA berief, wert ist, mögen ein paar Zahlen belegen, vor denen
gutmenschelnde Friedensfreunde ihre
Äuglein verschließen. In den letzten zwölf
Monaten vor dem Beginn des
Krieges (02/2002-02/2003) gab das
Bath-Regime für ihren nach innen gerichteten
Repressionsapparat 1.9
Milliarden Dollar aus, für das
Bildungswesen -
Gehälter bleiben dabei unberücksichtigt - 3.5
Millionen und für das
Gesundheitswesen ganze 6.5
Millionen - bei 25
Millionen Menschen.
Völkerrecht ließ es zu, daß ein
faschistisches Regime seine
Mittel also praktisch nicht in
Bildung investierte oder die
medizinische Infrastruktur, sondern beinahe ausschließlich in einen
Unterdrückungsapparat, den - und das wußten sie - zu wahrlich nicht geringen Teilen die
Handels-Partner des
Irak, darunter
Frankreich und
Deutschland, finanzierten - die
Vereinigten Staaten boykottierten das
Bath-Regime, was ihnen wiederum zum
Vorwurf gemacht wurde.
Dankbar dafür sollte
Old Europe den
USA und ihren
Verbündeten sein, daß sie die
Diktatur beendeten, statt einem in der Tat veralteten
"Völkerrecht" hinterherzujammern, das noch jedem
Despoten einen Freibrief ausstellt,
Millionen Menschen von der
Partizipation am vielleicht vorhandenen
Reichtum des
Landes auszuschließen, statt sie, wie es in einigen
arabischen Staaten auch üblich ist, wenigstens durch eine
finanzielle Teilhabe zu
korrumpieren.
Den
USA an dieser Stelle einen
Völkerrechtsbruch vorzuwerfen, den es vielleicht gegeben hat, ist angesichts dessen was es
erlaubt, schlicht
heuchlerisch. Der vorwurfsvoll unterstellte
Völkerrechtsbruch ist gegenwärtig der
einzige Weg, genau das durchzusetzen, was es
verspricht.
Deutschland ist dafür nicht zu haben, die
USA sind es jedenfalls in
Einzelfällen.
Zitat:
Zitat von Ben-99
Mein "Sohn" tw_24 wird zwar vor Entsetzen zusammenzucken, aber ich behaupte trotzdem, daß man die Politik Israels nicht unterstützen sollte, solange dort noch immer jederzeit Leute an die Spitze kommen können, die nicht mal die Gefahr eines 3. Weltkriegs davon abhält, immer wieder mit dem Feuer zu spielen und den verständlichen Haß der gesamten muslimischen Welt auf sich zu ziehen.
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Der liebe
Papa irrt, wenn er bei mir
Entsetzen befürchtet, seine
Sorge indes ehrt ihn ;-). Einmal hat
Israel mit dem
Ausschalten eines (im Bau befindlichen)
Kernreaktors in einem Staat, der die
"Endlösung der Judenfrage" propagierte, es war der
Irak, durchaus gute Erfahrungen gemacht (es existiert nämlich noch) und keinen
Weltkrieg ausgelöst, sondern nur weltweite
Empörung über den schlimmen
Völkerrechtsbruch.
Dieser war allerdings nichts anderes als sehr berechtigte
Verteidigung, wie sich
1991 zeigte, als der
Irak mit
Giftgas-Angriffen Israel bedrohte, das überhaupt nicht sich in den seinerzeitigen
Konflikt um
Kuwait einmischte, also gänzlich unbeteiligt war. Hätte der
Irak über
Kernwaffen - auch
"schmutzige Bomben" reichen ja - verfügt, müßten sich die
iranischen Mullahs wahrscheinlich heute nicht mehr um das
"Krebsgeschwür" Israel sorgen.
Nun denkt also ein
israelischer Politiker laut darüber nach, ob die
'Methode Osiraq' noch einmal zur Anwendung kommen solle.
"Diese Dreistigkeit ist tatsächlich kaum noch zu toppen." meint der
Papa dazu und sieht schon einen
Dritten Weltkrieg drohen, den freilich die
Islamistische Internationale gegen den
Westen schon längst ausrief. Die
"Dreistigkeit" ist zu übertreffen, nämlich mit der
Vernichtungsdrohung gegen
Israel, die der
iranische Präsident
Achmadinedschad aussprach.
Wer nach dieser Drohung, die übrigens durch nichts
provoziert wurde - vielmehr gibt es gegenwärtig sogar
wissenschaftliche Kontakte zwischen dem
Iran und
Israel - noch an das Märchen einer
friedlichen Nutzung der
Kernenergie durch das [i]Regime[/] in
Teheran glaubt, glaubt auch an den
Osterhasen. Und wer in
Israel die
antisemitische Hetze des
Iran ignoriert, kann nicht bei Trost sein.
Israel will den
Iran nicht angreifen, es will nur in
Frieden existieren - ohne die latente
Bedrohung durch eine
Kernwaffe in den Händen durchgeknallter
Frauenhasser.
Es ist freilich auch der
iranische Präsident noch zu toppen, nämlich durch den
deutschen "Experten" Peter Scholl-Latour, der
Verständnis hat für ihn, dabei jedoch verrät, daß
Israels Befürchtungen sehr wohl berechtigt - und nötig - sind:
"Ahmadi-Nedschad ist ein 'Überzeugungstäter' und ohne außenpolitische Erfahrung. Vor allem aber war seine Botschaft, die im Ausland soviel Aufmerksamkeit gefunden hat, eigentlich ans Inland gerichtet." (Junge Freiheit, 04.11.2005, S.1) Also alles wieder gut, weil nur nach innen gerichtetes Geplapper,
Papa, und
Israel - wie üblich - böse?
MfG
tw_24