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13. December 2005, 18:09   #14
tw_24
 
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Arnold Schwarzenegger hat die Todesstrafe nicht verhängt, er hat die Vollstreckung nur nicht aufgehoben. Und deshalb ist er nun "geistlos" und "primitiv". Ein wirklich tolles Argument gegen die Todesstrafe. Wer einen verurteilten Mehrfachmörder, dessen Anhänger es in mehr als zwei Jahrzehnten nicht schafften, seine Unschuld zu belegen, dagegen begnadigt, wäre wohl selbst nobelpreisverdächtig. Diese Chance jedenfalls hat Arnold Schwarzenegger verspielt.

Und mit ihm ganz Amerika, lustigerweise mindestens teilweise auch jene Mehrheit, die in anderen Threads doch noch gelobt wird dafür, daß sie ihrem Präsidenten nicht mehr unkritisch an den Lippen hängt. Denn, der Papa hat es herausgefunden, "der Amerikaner an sich, zumindest wenn er außerhalb des intellektuell überlegenen, aufgeschlossenen New York lebt, ist aufgrund seiner tumben Art, seiner dümmlichen Überheblichkeit, gepaart mit kulturellem Analphabetismus, auf der ganzen Welt zu recht unbeliebt."

Der "Amerikaner an sich" und jene neuerdings gern erwähnte Mehrheit der Amerikaner, die leider nicht mehr hinter dem Befreiungskrieg im Irak stehen, dürften ziemlich identisch sein. Schöner konnte der Papa gar nicht bestätigen, daß der europäischen Friedenstauben Hirne die der Bezeichnung angemessene Größe haben, sie machten freilich schon vor dem Meinungsumschwung der "Amerikaner an sich" aufgrund ihrer "tumben Art", ihrer "dümmlichen Überheblichkeit, gepaart mit kulturellem Analphabetismus" bei Antideutschen sich unbeliebt.

Erfreulich, daß der Papa mir ausnahmsweise einmal zustimmt und anerkennt, daß es ein Ausweis von Vernunft war, als die Alliierten den Protest der Friedenstauben ignorierten und den Kampf gegen das bathfaschistische Regime in Bagdad aufnahmen.

Überzeugend argumentiert indes auch puk: "Jetzt hat sich der aufgeblasene Kerl entschieden", ihm habe nicht genügt, "dass Stanley Williams viermal für den Literaturnobelpreis und sechsmal für den Friedensnobelpreis nominiert worden ist [..], dass Williams in seinen Büchern gegen Gewalt aufruft." Es soll Menschen geben, die nicht erst zu Mördern werden, um sich hinterher für Nobelpreise zu qualifizieren. Aber wenn sie einen bekommen haben und gegen Gewalt sich äußerten, dann haben sie ja vielleicht ein paar Morde frei, oder?

Als großer Kenner präsentiert sich Logiker Ogino, seiner Entdeckung ist zweifellos begeistert zuzustimmen: "Da die Amis aber absichtlich Hinrichtungen erst nach Jahrzehnten durchführen, damit Recherchen fast aussichtslos sind, sehe ich da allerdings wenig Hoffnung.". Die tumben Amis ließen Williams also zwei Jahrzehnte hinter Gittern schmoren, damit die Umstände seiner Verurteilung nicht noch einmal untersucht werden konnten. Welch Perfidie! Sie hätten Williams früher hinrichten sollen, dann wäre heute bestimmt schon bewiesen, daß er unschuldig war - und trotzdem tot. Aber dann könnte Ogino wenigstens noch hoffen.

Vielleicht darauf, daß enthüllt wird, wer der wirklich Schuldige in dieser Angelegenheit ist. Denn, Papa, Sacki und puk aufgehorcht!, der Schwarzenegger war es gar nicht: "Die eigentlichen Fäden ziehen doch im Hintergrund ganz andere." Ihr klagt also über den falschen Verdächtigen, wenn Ihr dem Terminator Vorwürfe macht. "Meint denn hier wirklich jemand ernsthaft, dass dieser Mann alleine und souverän eine Entscheidung fällen kann oder darf ?" Es muß also wohl jemand im "intellektuell überlegenen, aufgeschlossenen New York" gewesen sein, was allerdings bedeutete, daß die Nichtgewährung der Begnadidung eine durchaus durchdachte Entscheidung war. Was nun?

MfG
tw_24