Nehmen wir mal an
Susanne Osthoff sei, was die
Bundesregierung natürlich nicht zugeben können wird, Mitarbeiterin des
BND im
Irak (gewesen), so wäre zumindest die Ankündigung, man wolle nicht mehr deren
Projekte fördern, um sie von einer Rückkehr in den
Irak abzuhalten, folgerichtig. Als eine (angenommene)
Agentin ist sie aufgeflogen, also braucht sie auch keine
Tarnung mehr.
Als
"Archäologin", die anscheinend noch nichtmal ein bei
Amazon gehandeltes
Buch zu verantworten hat, was durchaus ungewöhnlich ist, mußte man sie andererseits
inszenieren, um sie zurückzubekommen, denn wenn sie als
Agentin getötet worden wäre, hätte die
deutsche Regierung erklären müssen, was der
BND in
Bagdad eigentlich anstellt.
Auslandsgeheimdienste operieren im Regelfall ja nicht von offiziellen Büros aus.
Vielmehr betreiben sie
Spionage, die in jedem
Land strafbar ist, oder mischen sich gar zielgerichtet in die
Politik des Landes ein, in dem sie tätig sind, indem sie - wie der
BND in
Jugoslawien - etwa bestehende
Konflikte bis hin zu
(Bürger-)Kriegen eskalieren. Da sowas auch im
deutschen Interesse im
Irak läge, verwundert eine Zeile wie diese aus der gestrigen
Welt nicht:
"Durch Kontakte zu BND-Mitarbeitern lernte Susanne Osthoff im Irak Mitglieder des Duleimi-Stamms kennen."
Wenn der
BND irgendwelche
Stämme unterstützt, dann untergräbt er zwangsläufig die
Autorität der
demokratisch gewählten
Regierung(en), trägt also zur
Destabilisierung der
Lage im
Irak bei - und zu einer eventuellen späteren
Neuordnung, bei der dann auch
deutsche Rohstoff-Interessen besser berücksichtigt werden könnten als dies gegenwärtig der Fall ist, da der
Diktator als bekennender
Freund Old Europes ja bekanntlich nicht mehr zur Verfügung steht.
Osthoffs Entführung - immer vorausgesetzt, sie arbeitete für den
Geheimdienst - gefährdete also tatsächlich, was der
BND im
Irak anstellt, weshalb sie auch nicht zurückkehren soll, denn da sie nun doch
prominent ist, würde man bei ihren
(Tarn-)Projekten genauer hinschauen und vielleicht herausfinden, daß die nur den schönen Schein wahren sollen, zumal es übrigens so gar nicht zur Bewahrung
irakischer Kultur passen will, ein
Deutsches Kulturzentrum in
Arbil aufzubauen.
Das Zudrehen des
Geldhahns trifft dabei ja, stimmte das
Märchen von der
(Wieder-)Aufbauhilfe, ohnehin weniger
Susanne Osthoff, sondern die, die sie angeblich unterstützte, es wäre aber unlogisch, ausgerechnet sie zu bestrafen. Möglicherweise jedoch gibt es sie ja
real auch gar nicht, jedenfalls werden sie als
Tarnung nicht mehr benötigt, so daß es nur folgerichtig ist, auch hier nichts mehr zu bezahlen, um die
BND-Aktivitäten nicht auffliegen zu lassen ...
Zitat:
Zitat von Glühwürmchen
Gäb es diese Ausgrabungen nicht, hätte wir keine Zeugen der Vergangenheit und ich finde schon, dass diese wichtig sind.
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Wie oft besuchtst Du ein
Museum, in dem solche
Zeugnisse ausgestellt werden, oder blätterst in entsprechenden Büchern? Bei mir steht zwar seit ein paar Wochen beispielsweise die
Welt- und Kulturgeschichte der
ZEIT herum und sieht unheimlich gut aus, mehr aber auch nicht, genutzt habe ich sie praktisch noch nie, irgendwie bestand dafür noch kein Bedarf ...
MfG
tw_24