Zitat:
Zitat von Ben-99
Jetzt hat mich mein "Sohn" tw_24 doch tatsächlich wieder einmal vom eigentlichen Thema abgebracht.
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Der
Genuß willkürlich
illegalisierter Drogen ist, wie
Ogino anmerkte, in der Tat eine
Privatangelegenheit, so lange jedenfalls, wie es eben noch
legale gibt, deren übermäßiger
Konsum weitaus mehr Opfer fordert als die anderen, deren
Verbot ja auch erst die Entstehung einer ganzen
kriminellen Industrie um sie herum zumindest förderte.
Und auch daß
Michel Friedman sich mit
(Zwangs-)Prostituierten einließ, ist, zumindest mit Blick auf seine
Sendungen, seine
Privatangelegenheit, in denen er durchaus nicht
Wasser predigte, sondern eben nur seine
Gäste bei deren eigenem
Geschwätz packt(e) und so gelegentlich ganz lustig vorführte. Nicht
Friedman ist das
Thema seiner Sendung(en), sondern es sind (oder waren) stets die
Gäste mit ihren
Ansichten.
Wasser predigt in dieser Angelegenheit doch eher der empörte
deutsche Gutmensch, der vom
deutschen Boulevard seinerzeit auch noch genauestens darüber informiert wurde, wie
oft der
potente Jude kam -
Privatsphäre? Was ist das? Und daß das
öffentlich-rechtliche TV - nebst
Publikum -, das
Friedman plötzlich für
untragbar hielt, wohl doch mit zweierlei Maß mißt, darf der geneigte Zuschauer gerade
samstags bewundern.
Karsten Speck, immerhin verurteilter
Betrüger, sendet zwar nicht direkt aus dem
Knast, aber dort sitzt er eben ein, während er über die
Bildschirme in einer ausgesprochen positiv besetzten Rolle wandelt. Was
spricht das
2DF?
"Bislang hieß es beim ZDF, man werde mit Speck weiterdrehen, wenn es die Möglichkeiten zuließen." Und als
Freigänger spielt er demnächst sogar
Theater in
Dresden.
Michel Friedman war -
nicht zu einer Haftstrafe verurteilt - immerhin einige Zeit aus der
Öffentlichkeit verschwunden, der
Immobilienbetrüger Karsten Speck, der sicher auch einige Schicksale auf dem Gewissen hat, hingegen bleibt
trotz Haftstrafe unangetastet auf
Sendung - was übrigens auch eine bemerkenswerte
Botschaft an eventuelle
Nachahmer ist -, man hält sogar
ausdrücklich an ihm fest, zweifelt nichtmal an seiner
charakterlichen Eignung. Und von öffentlicher
Empörung darüber ist nichts zu hören.
Aber den
Friedman wünscht man zum
Teufel.
Das, lieber
Papa, ist die
Doppelmoral der
Deutschen, die dem
Friedman Wasser predigen wollen, aber, geht es um einen der
Ihren, in der Tat
Wein saufen und sich nichtmal ihrer
Heuchelei bewußt sind.
Das
Osthoff-Interview muß ich mir erst noch anschauen, deshalb sei mir der
Ausflug in die Niederungen
deutscher TV-"Unterhaltung" verziehen ;-) ...
MfG
tw_24