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Zitat von Irata
Und wenn ich Clinton lese, frage ich mich, welchen Hintergrund seine Weichspülerei hat.
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Bill Clinton, aber selbstverständlich auch solche lustigen Leute wie
Claudia Roth, die sich ähnlich
äußert, könnten im
Irak sich anschauen, wie jahrzehntelange
totalitäre Indoktrination das
gesellschaftliche Bewußtsein deformiert. Den
einzelnen Menschen, der sich auch als
Individuum begreift, gibt es dort weitgehend nicht, dafür aber, tragisch genug, eben tatsächlich
die Moslems, während
die Deutschen dann wohl doch eher nur in meinem
antideutschen Ressentiment vorkommen ;-).
Es spricht ja eine deutliche Sprache, wenn in
Ländern, die von
islamistischen Despoten beherrscht werden, wie etwa dem
Jemen um die
150.000 'Beleidigte' sich zusammenfinden, um gegen das zu
protestieren, was eben auch der
SPIEGEL, der ja sonst vorgibt, keine Probleme damit zu haben, unbequem zu sein, seinem
Publikum ersparen will.
Diese
Massenaufläufe, die typisch sind für die Gesellschaften des
Nahen Ostens, künden, was hierzulande oftmals ignoriert oder übersehen wird, nämlich von der ganzen
gesellschaftlichen Rückständigkeit, in die die jeweiligen
Regimes diese Länder geführt haben. Das
persönliche Interesse des
Individuums wurde dort ausgemerzt - auch im
Irak.
Für ein
'höheres' Ziel ist es kein Problem, Massen zu
mobilisieren, doch daran, gegen
Korruption,
Arbeitslosigkeit, eine
lausige Infrastruktur etc. zu demonstrieren, denkt schon gar niemand mehr. Die
ideologische Indoktrination hat die
Menschen nämlich gelehrt, daß solche
Proteste eben die gesamte
Herrschaft in Frage stellten.
Und gegen diese
fatale Interesselosigkeit, die einhergeht mit der unter
Saddam Hussein ja
blutig antrainierten Unfähigkeit, banale
Realität als solche überhaupt nur zu begreifen - ein Schlagloch ist eben kein simples
Schlagloch, sondern ein Angriff auf das
stolze arabische Volk -, kämpft
heute natürlich noch die neue
Regierung ebenso wie die
Koalitionstruppen.
Deshalb fällt es auch vielen
irakischen Bürgern noch heute leicht, etwa hinter nichtfunktionierender
Müllabfuhr eine
Riesenverschwörung zu vermuten, mit der
Amerikaner und/oder
Zionisten sie beleidigen wollen oder gleich den ganzen
Islam. Auf den Gedanken, sie selbst in ganz eigenen
Interesse zu organisieren, kommen sie gar nicht.
Im
Irak wird unterdessen einiges getan, diese seltsam anmutende
Privatinteresselosigkeit zu überwinden, die die andere Seite der
Medaille 'Massenauflauf wegen Mohammed-Karikaturen' ist; in den
Diktaturen der
Region allerdings besteht aus nachvollziehbaren Gründen seitens der
Regimes daran natürlich kein
Interesse. Man sollte sie dabei nicht unterstützen, indem man als
Bill Clinton diese
Karikaturen zu einer
Provokation erklärt - immerhin darf er sie ganz persönlich sehen und durchaus als
schlecht empfinden - dem
islamistischen Mob bleibt dies verwehrt.
MfG
tw_24