Zitat:
Zitat von Ben-99
Und, egal, wer es wagt, gegen diese Länder Kritik vorzubringen, sofort werden die beiden Einheitskeulen aus der Tasche gezogen: Auf der einen steht "plumper Antiamerikanismus" und die andere ist für "Antisemiten" gedacht, mit denen natürlich selbst der harmloseste Israel-Kritiker in einen Topf geworfen wird.
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Hans-Christian Ströbele hat keine Kritik an
Israel geübt, als er
irakische Gasangriffe auf
Israel für gerechtfertigt erklärte, sondern er hat - auch wenn das für ihn unnötig war -
Saddam Hussein, der nur ein paar Jahre zuvor mit
deutschem Gas an einem Tag in
Halabja mindestens
5.000 Menschen töten ließ, für einen Angriff auf
Israel einen
rhetorischen Freibrief erteilt, indem er eben ausdrücklich
Israel dafür die Verantwortung zuschob.
Hätte
Saddam Hussein seine Drohung wahrgemacht, so wäre er nach
Ströbeles Argumentation dennoch
unschuldig.
Kritik an
israelischer Politik sollte, glaube ich, doch etwas anders aussehen. Das allerdings hat
Ströbele bis heute so wenig begriffen wie den
Unrechtscharakter des
Regimes, dem
Saddam Hussein vorstand, dem er seinerzeit in
antiimperialistischer Solidarität die Begründung für einen Angriff auf
Israel lieferte.
Was hätte der
Hans-Christian wohl gesagt, wäre
Tel Aviv erfolgreich mit
irakischen Raketen, die
deutsches Gas transportieren, angegriffen worden? Die
Vergasten hätten damit rechnen müssen, weil sie die
Palästinenser und überhaupt die
Araber nicht ebenbürtig behandeln, wie das der
Horst-Eberhard Richter so schön formulierte? Selber schuld also? Der
Antisemit macht
immer die
Juden dafür verantwortlich, was
er ihnen antut.
Was hatten die
Bewohner Tel Avivs verbrochen, daß
Hans-Christian Ströbele auch ihnen erklärte,
Giftgas-Angriffe wären
"die logische, fast zwingende Konsequenz der israelischen Politik gegenüber den Palästinensern und den arabischen Staaten"? Was haben
irakische Opfer islamfaschistischer Terroristen verbrochen, daß er sie, wie bei
Friedman geschehen, zu
"Kollaborateuren" erklärt? Er ist es, der so die
Opfer zu Schuldigen erklärt, der die
Täter entschuldigt.
Wie wurden die
Kinder zu
"Kollaborateuren", also
Schuldigen, die regelmäßig von
Bomben zerfetzt werden, die der
"Widerstand" im
Irak zündet? (*) Die
Alliierten töten ungewollt
Unschuldige, für
Hans-Christian Ströbele sind die
Opfer terroristischer
Anschläge immer schuldig, weil sie entweder
"Besatzer" sind oder
"Kollaborateure", mithin wohl
legitime Ziele, niemals aber
unschuldig.
Unschuldige gibt es für ihn immer nur dann, kommen die
USA ins Spiel.
Menschenverachtung heißt
Ströbele.
(*) Diese Frage habe ich - etwas ausführlicher -
Hans-Christian Ströbele vergangene Woche über das
Kontaktformular seiner
Website gestellt, eine Antwort bekam ich bis heute nicht ...
MfG
tw_24