In der Nacht zum 19. Februar 2005 fiel in der Stadt Tientsin in der gleichnamigen chinesischen Provinz ein Sack Reis um. Der Unfall ereignete sich in den frühen Morgenstunden direkt neben einer Fabrik des Chipherstellers Motorola. Die genauen Umstände sind noch unklar. Nach Shanghai ist Tientsin das zweitgrößte Wirtschaftszentrum der Volksrepublik China. Die Pressestelle von Motorola wollte keine Stellung nehmen. In einem Gespräch mit heise online versicherte Pressesprecherin Debbie Esposito jedoch: "Die chinesischen Fabriken gehören zu unseren wichtigsten Standorten und wurden durch diesen bedauerlichen Vorfall nicht gefährdet." Die chinesische Polizei vernimmt derzeit alle Anwohner der Straße, in der der Sack Reis umfiel. Ersten Berichten zufolge handelte es sich dabei um die in der Volksrepublik weit verbreitete Marke "Huaihua". Die Pressestelle der chinesischen Regierung in Peking wollte zu diesem Zeitpunkt Sabotage noch nicht ausschließen. Die Folgen für die chinesische Wirtschaft sind derzeit jedenfalls nicht abschätzbar. Die Motorola-Aktie reagierte auf die Nachricht an der Börse in New York mit einem sichtbaren Ruck nach unten. Analysten zufolge könnte diese Kursschwankung aber auch auf eine Aussage von Alan Greenspan vom Freitag zurückzuführen sein, als dieser sich in hohem Maße abfällig über das Unternehmen geäußert hatte. Greenspan, der Vorsitzende der US-amerikanischen Notenbank, gilt als graue Eminenz hinter dem internationalen Finanzmarkt. Eine Rückfrage bei Greenspans Sekretariat ergab allerdings, dass der Finanz-Guru sich lediglich über den leeren Akku seines Handys aufgeregt hatte. ...