Zitat:
Zitat von Ben-99
Ich rate übrigens jedem, der irgendwann mal ein ähnliches Horror-Szenario wie damals in Dresden überleben sollte, sich vorher ganz genau die Spielpläne der Kinos einzuprägen. Denn tritt er 60 Jahre später als Zeitzeuge in einer Dokumentation auf und verwechselt aus Versehen ein Lichtspielhaus oder den damals gerade gespielten Film, macht er die ganze Arbeit des Autors zunichte, weil die Nachfahren von tw_24 dann auch behaupten werden, daß somit "zwangsläufig" auch alles andere in der Dokumentation nicht stimmen kann.
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Das
Problem ist nicht, daß der
"Zeuge" - oder
Guido Knopp durch die Bebilderung - sich im
Kino geirrt haben könnte, sondern die simple Tatsache, daß ab dem
6. Februar 1945 bis in den
April hinein nicht ein einziges
Lichtspielhaus irgend einen Film zeigte. Die
Kinos waren - wie auch
Theater - geschlossen, des
Totalen Krieges wegen, den die
Deutschen mit letztlich wenig Erfolg führten. Der
"Zeitzeuge" kann am
13. Februar keinen Film gesehen haben, sich kein
Programm gemerkt haben, das es nicht gab. Und ob er ansonsten überhaupt glaubhaft ist, bleibt angesichts der unterschiedlichen Angaben zu seinem Alter auch fragwürdig.
So fragwürdig wie das gesamte
Drama von Dresden, das in seiner ursprünglichen Fassung ja auch mit der Behauptung aufwartete,
Dresden sei
"kriegsunwichtig" gewesen, eben kaum mehr als eine unschuldige
"Kunststadt" - was zu
Protesten von Zuschauern führte, so daß zumindest diese offensichtliche Lüge aus der
"Dokumentation" herausgekürzt wurde. Es waren also auch hier
Berichtigungen möglich, daß man sie etwa bei der Altersangabe des
"Zeugen" Helmut Camphausen nicht vornahm, stellt der
"Dokumentation" kein gutes Zeugnis aus, sondern scheint tatsächlich zu belegen, daß mit der
tendenziösen Darstellung Realität verfälscht, der
Mythos Dresden gepflegt und nicht die
Wahrheit gesucht werden soll.
Zitat:
Zitat von Ben-99
Zum Glück gibt es aber genügend junge Menschen wie zum Beispiel tw, die uns heute ganz genau erklären können, was damals vor 60 Jahren geschah ;-)
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Stimmt, und einer dieser, nun ja,
"jungen Menschen", nämlich
Gunnar Schubert, hat sich die Mühe gemacht, beinahe alles Zusammenzutragen, was an
Mythen über
Dresden existiert und es nachvollziehbar auseinanderzunehmen. Daraus entstand ein
Büchlein, das beinahe schon ein
Lexikon geworden ist:
Gunnar Schubert: Die kollektive Unschuld. Wie der Dresden-Schwindel zum nationalen Opfermythos wurde, Hamburg 2006, 13 €uro.
MfG
tw_24