14. März 1996: Fusion deutscher Handelsunternehmen zur Metro AG
Die Metro AG ist eine in Düsseldorf ansässige Holding-Gesellschaft, die unter dem Dach der METRO Group verschiedene Groß- und Einzelhandelsunternehmen verwaltet. Die METRO Group hat heute weltweit etwa 270.000 Mitarbeiter, davon etwa 142.000 in Deutschland. Mit ihren verschiedenen Vertriebslinien ist sie bisher in 31 Ländern aktiv.
Geschichte
Die Metro AG hat 1964 mit der Gründung des ersten Metro Cash & Carry Markts begonnen. 1967 ging die Firma Franz Haniel & Cie. GmbH eine Partnerschaft mit Metro ein. Im gleichen Jahr folgte die Familie Schmidt-Ruthenbeck in die Partnerschaft. Zu den Spitzenmanagern der Metro zählte Erwin Conradi.
Am 14. März 1996 wurde die Bildung der Metro Group als Verschmelzung der Metro Cash & Carry mit der Kaufhof Holding AG, der Deutsche SB-Kauf AG und der Asko Deutsche Kaufhaus AG (an denen eine Metro-Beteiligungsgesellschaft zuvor jeweils Anteile gehalten hatte) bekanntgegeben. Zum Konzern gehörten auch die Huma Einkaufszentren, die Sportfachmärkte Primus Sportwelt, die MHB Handel AG und der Büroartikel- und Schreibwarenhersteller Pelikan AG. Die Aktie der rückwirkend zum 1. Januar gegründeten Metro AG notierte erstmals am 25. Juli 1996 im DAX.
1998 wurden zudem 94 Allkauf SB Warenhäuser übernommen. Außerdem die Allkauf Touristik Vertriebs GmbH mit 160 Reisebüros, die durch die Metro wieder veräußert wurden. Die Allkauf Franchise GmbH, zu der ca. 90 Fotofachgeschäfte gehörten, wurde im November 1998 an Nina's Bildermarkt Sommer GmbH verkauft.
Besitzverhältnisse
An der Metro Group halten Otto Beisheim, die Familie Haniel und die Familie Schmidt-Ruthenbeck zusammen derzeitig 55,7 %. Damit beläuft sich der Anteil der einzelnen Hauptaktionäre auf 18,56 %.
METRO Group
Zu den Vertriebslinien der METRO Group gehören:
Metro Cash & Carry (Großhandel)
Galeria Kaufhof (Kaufhauskette)
real,- (Verbrauchermarktkette)
extra (Verbrauchermarktkette)
Media Markt (Elektrofachmarkt)
Saturn (Elektrofachmarkt)
Sportarena
Lust for Life
Emotions
Dinea
Grillpfanne
Axxe
C+C Schaper
Zu Metro Cash & Carry Österreich gehören noch zusätzlich Adler, Extra, etc.
Praktiker (Baumarktkette)
Die Praktiker Baumarktkette gehörte bis Ende des Jahres 2005 noch zu 100 % zur Metro Group. Durch einen Börsengang im November 2005 verringerte die Metro ihren Anteil auf 40 %, es flossen ca. 500 Millionen liquide Mittel zur Metro. Am 7.12.2005 veräußerte die Metro ihre 53 Praktiker Immobilien für 480 Millionen Euro.
MDL Metro Group Distribution Logistics GmbH & Co. KG, betreibt u.a. in Hamm mit 10.000 qm das größte Tiefkühllager in Deutschland sowie acht weitere große Zentralläger in Altlandsberg, Bremen, Essen, Frechen, Gimbsheim, Reichenbach im Vogtland, Sarstedt und Kamen.
METRO Cash & Carry Österreich
METRO Cash und Carry Österreichwurde 1971 gegründet und war der erste Standort im Ausland von Metro C&C. Der 1971 eröffnete Großhandels-Markt Wien-Vösendorf war nicht nur der erste METRO-Markt Österreichs, sondern auch der erste außerhalb Deutschlands.
Die METRO Cash & Carry Österreich erwirtschaftet einen Jahresumsatz von netto 749,0 Mio. Euro. Die METRO Cash & Carry Österreich hat in Österreich, 12 Großmärkte mit einer Verkaufsfläche von 136.800 m². In jedem Großmarkt ist ein Warensortiment von 48.000 Artikeln vorhanden. Rund 2.300 Mitarbeiter bedienen jährlich 524.000 METRO Kunden.
Media-Saturn-Holding
Kaufhof Warenhaus AG
Ihre Geschichte geht bis 1879 zurück, als Leonhard Tietz (1849–1914) in Stralsund ein kleines Geschäft für Garne und Knöpfe, Stoffe und Wollwaren eröffnete. 1891 eröffnete er ein kleines Kaufhaus als Filiale zu seinem Stralsunder Stammhaus. 1905 wurde die Leonhard Tietz AG gegründet. Diese AG bestand bis 1933. Um die durch die NSDAP angestrebte Auflösung des Unternehmens zu verhindern, erfolgte die Umbenennung in Westdeutsche Kaufhof AG und Veränderungen in den Führungsgremien. Die jüdische Familie Tietz emigrierte derweil ins Ausland.
1980 übernahm Metro Cash & Carry bei der Kaufhof Holding AG die Mehrheit. Zur Kaufhof-Gruppe gehörte auch der Tourismusbereich ITS, der später an REWE veräußert wurde.
Zur Kaufhof Holding gehörten bis zur Fusion 1996 mit der Metro Cash & Carry die Marken:
Kaufhof (Warenhäuser)
Horten (Warenhäuser), Kette ab 1994 von Kaufhof Holding übernommen und in Kaufhof-Warenhäuser umfirmiert
GALERIA Horten (Warenhäuser), ab 1988 neuartige Konzept-Warenhäuser, später Galeria Kaufhof
Kaufhalle (Warenhäuser)
Multistore (Warenhäuser)
Media Markt (Elektrofachmärkte)
Saturn (Elektrofachmärkte) meist in Innenstadtlagen
Vobis (Computerfachmärkte)
Gemini (Medien-Märkte)
Völkner (Versand und Fachmärkte für Elektronik)
Reno (Schuhfachmärkte)
Mac Fash (Textilfachmärkte)
Oppermann (Versand von Werbeartikeln)
Hawesko (hanseatisches Wein- und Sektkontor)
HIT-Holland (Touristik)
Jacques' Wein-Depot (Weineinzelhandel)
Kaufhaus Kerber
Zum heutigen Zeitpunkt stellt sich die Kaufhaus Warenhaus AG mit den Vertriebsschienen
Galeria Kaufhof (115 Filialen – inklusive Lust for Life)
Carschhaus (Düsseldorf)
Sportarena (13 Filialen)
emotions (zurzeit keine Filialen)
KIM
Gemini (Personalservice)
dem deutschen Wettbewerb. Auf dem belgischen Markt besitzt die Kaufhof Warenhaus AG 100 % der Inno S.a.r.l., die mit 15 Warenhäusern der Marken
GALERIA INNO und
INNO
die erfolgreichste belgische Warenhauskette bildet.
Asko Deutsche Kaufhaus AG
Sie wurde 1972 als Asko Lebensmittelfilial- und Kaufhaus AG aus der Umwandlung der Asko Saarpfalz, Genossenschaft der Verbraucher eGmbH gegründet. 1977 erhielt die Gesellschaft ihren späteren Namen. 1979 hat die Asko die Praktiker Bau- und Heimwerkermärkte AG gegründet.
Aktionäre der Asko waren 1989 unter anderem:
Metro Cash & Carry
West LB (10 %)
Behoga Holding und die
Lonrho Handel GmbH
1990 stieg Metro Cash & Carry bei Asko als Mehrheitsaktionär mit 50 % ein. 1992 hatte Metro die Asko vollständig übernommen. Spätestens jetzt begann die Markt- und Spartenbereinigung.
Zur Asko gehörten folgende Beteiligungen:
100 % Divi
100 % Basar
40 % Praktiker Bau- und Heimwerkermärkte AG
100 % Adler
100 % Baugru
100 % Schaper
90 % Comco
74 % Deutsche SB Kauf
50 % MHB Handel AG
50 % JAA Holding
50 % MHB / Massa
50 % Roller
Weltweite Konkurrenten
Wal-Mart Stores Inc. (Einzelhandel)
Carrefour (Einzelhandel)
Rechte am Namen „Metro“
Seit 2003 versucht die Metro AG, sich die alleinigen Nutzungsrechte für den Begriff „Metro“ zu erklagen. Die niedersächsische Eisenbahngesellschaft MetroRail musste sich in metronom Eisenbahngesellschaft mbH umbenennen, darf ihre Züge jedoch weiterhin metronom nennen. Auch der Metrorapid-Nachfolger MetroExpress wurde nach Klageandrohung umbenannt. In Nabburg (Oberpfalz) wurde die Diskothek Metro verklagt und musste sich umbenennen. Klagen gegen die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), die Hamburger Hochbahn (HHA), den Hamburger Verkehrsverbund (HVV) und die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) wurden mittlerweile abgewiesen. Die Metro AG hat angekündigt, gegen diese Entscheidungen Rechtsmittel einlegen zu wollen, nachdem im Vorfeld bereits das Angebot des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), für alle Verkehrsunternehmen eine außergerichtliche Einigung herbeizuführen, von der Metro AG abgelehnt worden war. Ebenso wurden Privatpersonen abgemahnt, wie beispielsweise ein 17-Jähriger U-Bahn-Fan, der die Domain nuernberg-metro.de besaß.
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