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8. April 2006, 18:56   #2
Maggi
 
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Ich sehe die Gefahr, dass man auch die Sache im Kongo unterschätzt.

Ist eben das Problem, wenn man es sich auf die Flaggen schreibt, Schurkenstaaten erst das Fürchten und dann die Demokratie zu lehren, nachdem man sie heldenhaft befreite: Aufoktroyierte Demokratie bringt eine Zeitlang gar nix, und den Beweis dafür findet man natürlich im Irak.
Wenn einflussreiche inländische Gruppierungen mit allen Mitteln versuchen, den Prozess der "Befreiung" und der "Demokratisierung" zu stoppen, dann wird ihnen das mit großer Wahrscheinlichkeit auch gelingen. Dann ist es Sache der Besatzer Befreier, die von ihnen selbst verursachten Zustände wieder zu beseitigen und die Wogen zu glätten:

Nachdem dem der Irak innenpolitisch zu einer übelriechenden Soße zerflossen ist und sich zu einem erheblichen Schandfleck auf dem Throne Bushs entwicklet hat, wäre es eigentlich intelligenter, den unter den Teppich gekehrten Schmutz zu beseitigen, bevor man erneut Staub wischen will; soll heißen, Dinge im Irak in Ordnung zu bringen, anstatt sie einer hilflosen und abhängigen Regierung zu überlassen.

Ich weiß nicht, inwiefern die diplomatischen Möglichkeiten im Kongo schon ausgeschöpft sind. Glaube aber, dass wir noch ein wenig entfernt sind von einem Krieg im Kongo, der sicherlich nicht wünschenswert wäre; weder für deutsche oder irgendwelche Soldaten, noch natürlich für die heimische Zivilbevölkerung, die letztlich immer der Leidtragende ist.
Aber, wie gesagt: Es gehört eben ein bisschen mehr dazu, als bis zum Wahltag Präsenz zu demonstrieren und sich danach heimlich wieder davon zu machen. Wenn es zu tiefgreifenden Einsätzen im Kongo kommen sollte, dann sollte man (d.h. die Regierung) sich auch im Klaren darüber sein, dass die Aktion länger dauern könnte - notfalls auch mehrere Jahre. Wenn schon, dann richtig.

Ciao,
Maggi