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13. April 2006, 13:14   #4
Ben-99
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... und schon wieder ein aktuelles Beispiel. Mal angenommen, ich würde genervt in Richtung einiger Meckerer schreiben: "Ihr sollt an Euren dämlichen Sprüchen ersticken!", dann würde morgen bei OM oder in den ForenNews ganz sicherlich nicht die Überschrift erscheinen: "Ben-99 wünscht seinen Kritikern den Tod."

Mit dem iranischen Präsidenten ist das jedoch etwas anderes. Also wählt der "Spiegel" tatsächlich als Überschrift die blödsinnige Formulierung: "Ahmadinedschad wünscht seinen Kritikern den Tod":

http://www.spiegel.de/politik/auslan...411266,00.html

Im dazugehörigen Artikel kann man dann lesen, was er wirklich gesagt hat, nämlich wörtlich: "Für alle, die wütend sind darüber, dass Iran erstmals erfolgreich Uran anreichern kann, haben wir eine Antwort: Seid wütend und erstickt an eurer Wut. Wir werden mit niemandem über das Recht des Iran sprechen, Uran anzureichern."

Klingt schon ganz anders, nicht wahr? Denn die Redewendung, daß jemand "an seiner Wut ersticken" soll, ist nicht nur völlig harmlos, sondern wird auch hier bei uns verwendet. Aber wenn der Präsident eines "Schurken-Staates" so etwas sagt, der ja mit seinen "Massenvernichtungswaffen" zur Zeit der "gefährlichste Mann der Welt" ist, wird das gleich wieder als Drohung und Beweis gedeutet, daß er nichts Besseres vorhat, als schon morgen die halbe Welt in Schutt und Asche zu legen.

Die "Spiegel"-Redakteure sollten damit aufhören, sich immer mehr an den beknackten und eben auch bewußt verzerrenden Überschriften der Kollegen von der "Bild-Zeitung" zu orientieren.

Gruß Ben