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24. April 2006, 18:14   #1
Maggi
 
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Deutschland, 2006: Rechtsradikalismus lauert hinter jeder Straßenecke

Wenn die von der Leyen mit ihrem umstrittenen Vorschlag in die Zeitung kommt, die Gesellschaft müsse sich wieder auf ihre christlichen Werte besinnen, denn das seien die Werte, auf die unsere Kultur baut, dann sind sofort tausende Menschen in Deutschland vor den Kopf gestoßen. Die Vertreter des Judentums und des Islam verkünden ihren Unmut darüber, dass sie dann offensichtlich "nicht eingeladen" seien und verziehen sich beleidigt in die hinterste Ecke vom Sandkasten. Und damit nicht genug, man muss auch an andere Randgruppen denken! Was ist mit den 154 1/2 Buddhisten in Deutschland, für die es noch nicht für eine einflussreiche Vertretung reicht?
Und was ist mit den armen Atheisten, die hiflos vor dem Wortungetüm der "christlichen Werte" stehen und nicht wissen, was sie tun noch lassen sollen?
Denkt eigentlich auch mal jemand an die Satanisten, die es, bestärkt durch ihren erfolgreichen Anführer Dan Brown, der mit seinen hetzerischen und aufrührerischen Büchern dem Dunklen Herrn die Jünger in Massen zutrieb, sicher schon lange zahlentechnisch mit anderen Religionen aufnehmen können?
Alle diese Menschen werden übergangen, wenn Ursula von der Leyen von "christlichen Werten" spricht; schließlich tun sich zu den nicht verwandten Werten der muslimischen und jüdischen Religionen kilometertiefe, weite Gräben auf ...

Heute kann offensichtlich nur der ein guter Politiker werden, der öffentlich offensiv und schnell mit Schlagworten um sich werfen kann: "Das ist rassistisch! Das ist frauenfeindlich! Das schließt andere Religionen aus!" Das grünbunte Kanarienvogelweibchen Claudia Roth beherrscht diese Fähigkeit im Übrigen ganz besonders gut und schnattert nach einer jeden Rede, in der die Wörter "Christentum" oder "Frauen" oder "Wurzeln besinnen" auftauchten mit sich überschlagender Stimme in die Kameras wie ein Hühnerhaufen auf Koffein.
Es geht ja gar nicht darum, einen unglücklicherweise immer noch vorhandenen Rechtsradikalismus und Rechtsextremismus in Deutschland herunterzuspielen. Aber ich empfinde es bspw. ausdrücklich als unproblematisch, wenn der Imam bei Frau Christiansen Sonntagabend der türkischstämmigen deutschen bagatellierenden Frauenrechtlerin neben ihm ihr nicht die Hand gibt und es damit begründet, dass es religiös so vorgeschrieben sei. Die Frau werde ja bekanntlich im Islam sexualisiert, sagte die Dame, wenn der Imam sich nicht einmal traue, ihr die Hand zu geben. Ich will ihr hier von dieser Stelle einmal zuwinken und ihr alles Gute wünschen und dass sie hoffentlich nie nach Japan komme und dort in die Verlegenheit, sich verbeugen zu müssen, weil es nunmal dort so üblich ist.
Zuhause saß wahrscheinlich Claudia Roth vor dem Fernseher, futterte Kartoffelchips und lief vor Ärger grün an, dass so frauenfeindlichen und Menschen (und Menschinnen, um mal politisch korrekt zu sein) wie dem Imam öffentlich Publikum geboten wird.

Eine Gefahr der übertriebenen political correctness gibt es zu schlechter Letzt natürlich auch. Es soll sogar Leute geben, die sich über das Wort "Schwarzer" mokieren. Das wird noch dazu führen, dass sich bestimmte Leute darüber ärgern, dass man gar nichts mehr sagen darf ohne als Rechtsradikaler abgestempelt zu werden und sich in Zukunft gleich bei eindeutigerem Vokabular wie "Neger" bedienen, was heute wohl fast offiziell als Abwertung anerkannt ist. Sogar der Duden stellte deswegen fest: Ne|ger, der; -s, (wird heute meist als abwertend empfunden) © 2000 Dudenverlag, Sat_Wolf, Bayern.

Wenn man diesen Missstand allerdings öffentlich anspricht, wird man sofort von der Bühne polemisiert und -- natürlich, des Rechtsradikalismus verdächtigt. Und dies während die wirklich rechten Parteien in Ostdeutschland und zunehmend auch Westdeutschland immer mehr an Boden gewinnen und sich niemand darum schert. Da braucht es schon eine nahende Fußball-WM, damit sich ein Generalbundesanwalt heuchlerisch einschaltet, um das Image von Deutschland zu wahren. Schließlich soll ja die Welt zu Gast bei Freunden sein ...

Ciao,
Maggi