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27. April 2006, 19:39   #4
Ben-99
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... so wie Ogino hatte ich mich auch gewundert, wollte aber erstmal andere Member zu Wort kommen lassen. Die Skaties sind in letzter Zeit ein wenig träge geworden, wenn es um politische Themen geht. Außerdem schmollt ja bekanntlich mein lieber "Sohn" tw_24 zur Zeit mit mir und boykottiert dann schon mal gleich das gesamte Board ;-)

Zum Thema kann ich nur sagen, daß manche Leute ruhig ein wenig mutiger und selbstbewußter sein sollten, wenn sie wieder mal mit solchen abgestandenen Pauschalbegriffen in Verbindung gebracht werden. Wenn jemand zum Beispiel meine Beiträge als "antisemitisch" bezeichnet, geht mir das völlig am Arsch vorbei. Denn wenn ich etwas gegen Juden hätte, müßte ich es wohl wissen. Richtig ist allerdings, daß ich mir weiterhin das Recht herausnehme, die Arroganz mancher israelischen Politiker und den dortigen Staatsterrorismus zu kritisieren, während ich für das Aufbegehren der jahrzehntelang unterdrückten Palästinenser durchaus Verständnis aufbringe. Wer das aber als "Antisemitismus" brandmarkt, verharmlost dadurch Neonazis und überhaupt die wirklichen Judenhasser und tut damit weder den Bewohnern Israels, noch den Juden, die friedlich in anderen Ländern leben, einen Gefallen.

Zwar längst nicht so gefährlich, dafür aber noch dümmlicher ist der pauschale Schmähbegriff "Antiamerikanismus", mit dem heute schon um sich geworfen wird, nur weil sich jemand erlaubt, die unheilvolle Außenpolitik des derzeitigen amerikanischen Präsidenten zu kritisieren. Ich hatte ja schon mal erwähnt, daß man dann auch die meisten Bewohner der Vereinigten Staaten als "antiamerikanisch" bezeichnen könnte, da inzwischen Zweidrittel der Amerikaner George Bush für einen Lügner und Versager halten.

Ich hoffe, daß Leute, die noch immer mit abgelutschten Begriffen wie "Antisemitismus" und "Antiamerikanismus" schon beim geringsten Anlaß um sich werfen, irgendwann von allein darauf kommen werden, daß es billig ist und auch nichts bringt, Gegner in Diskussionen immer gleich in eine Schublade zu stecken. Entweder man kann gute Argumente für oder gegen eine geäußerte Meinung vorbringen, oder man sagt lieber gar nichts und verschont die anderen mit solchen im Grunde nichtssagenden Begriffen, die eigentlich nur als Etikett für billige Pauschalurteile dienen.

Gruß Ben