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28. May 2006, 19:58   #6
Maggi
 
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Ja, das stimmt sicher, tw. Aber an der aktuellen Situation, dass die Abgeordneten im Europaparlament weitgehend gezwungenermaßen abgeschirmt von der Öffentlichkeit sind, sind nicht nur die uninteressierten Europawähler schuld;
Jeder Wähler kümmert sich doch in Deutschland - dem Feudalismus sei Dank - zuallererst um die niedrigste Gebietskörperschaft, die da heißt Gemeinde. Soll heißen, für den Normalowähler sind die Kommunalwahlen ziemlich interessant, da sie ihn direkt betreffen. Die Länderwahlen sind noch eine Stufe darüber, aber das Gefühl, direkt und als zählender Faktor in ein System integriert zu sein, dessen Stimme ein gewisser Wert zugestanden wird, ist sicher schon kleiner. Finden schließlich die Wahlen auf Bundesebene statt, ist das Interesse zwar wegen der medialen Präsenz und der häufigen außenpolitischen Brisanz recht groß, aber die eigene Stimme zählt noch weniger.
Die Volksvertreter auf EU-Ebene schließlich repräsentieren ziemlich viele Wähler. Auf Belange des Einzelnen kann natürlich keine Rücksicht genommen werden, und selbst für Gruppierungen wird's schwierig (zumindest ohne Vitamin B). So eine gewisse Europaverdrossenheit ist da verständlich, besonders, weil die EU im Moment eher durch nicht wirklich gut begründete Pläne für Erweiterungen und ebenso sinnlosen Richtlinien (z.B. für den Krümmungsgrad von Bananen) Schlagzeilen macht ...