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24. June 2006, 20:14   #2
Ben-99
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... in Hamburg war es genauso: Überall laut grölende Fans, darunter auch auffällig viele junge Frauen, was mir bei früheren Fußball-Veranstaltungen noch nicht so aufgefallen war. Und alle friedlich und gut gelaunt. Allerdings stören mich die vielen Deutschland-Fahnen. In der DDR und im Nazi-Reich mußte man sie aus dem Fenster hängen, heute machen es die Leute freiwillig. Allerdings muß man als bekennender Fahnenloser aufpassen, daß man nicht denunziert wird, da ja die BILD-Zeitung akribisch darüber wacht, daß jeder Deutsche auch äußerlich seinen "Patriotismus" zur Schau stellt.

Das geht so weit, daß Ballack in seiner Freizeit kein T-Shirt in den Farben eines anderen Staates tragen darf und findet dann sein Foto in einem Artikel mit der Überschrift "Was soll das?". Aber auch andere Promis werden an den Pranger gestellt, wenn ihnen das "Deutschland"-Gegröle übertrieben vorkommt. Für mich ist das kein "gesunder Patriotismus" mehr, falls es so etwas überhaupt gibt, sondern hat bereits die Grenzen zu einem nicht ungefährlichen Nationalismus überschritten – angeheizt von einem verlogenen rechtskonservativen Massen-Blatt.

In einem Land, in der sich die Parteien der Neonazis über einen immer stärkeren Zulauf freuen können, halte ich dieses aufdringliche "National"-Gehabe der größten deutschen Boulevard-Zeitung für unverantwortlich.

Gruß Ben