Die WM im eigenem Lande und das bisherige sehr positive Aufspiel der Nationalelf sind die besten Voraussetzungen für Partystimmung. Das Präsentieren der Bundesfarben im Gesicht, auf dem Kopf und eben auch in der Hand gehören dabei dazu wie das ausgelassene Herumgehupe beim sinnlosen Verheizen des teuren Treibstoff.
Mich stört es nicht. Laßt doch die - meist jüngeren Leute - Party machen und sich dabei einmal den Kopf freimachen von den Alltagsproblemen. Im Viertelfinale, spätestens jedoch nach dem Endspiel, wird der Alltag einkehren und die Party wird wieder im Technokessel unter Mithilfe ein paar Glücklichmacher stattfinden.
Ich erinnere mich an das Endspiel 1974 und die Nacht in der Bonner Altstadt. Auch zu dieser Zeit wurden Nationalfahnen geschwenkt und Deutschland war Stolz auf seine triumpfhafte Elf. Ich konnte jedoch nicht erkennen, dass danach (oder nach 1990) ein Ruck in Richtung gefährlichem Nationalismus stattgefunden hat.
Ich empfinde die derzeitige manchesmal in Hysterie tendierende Stimmung als positiv und angenehm. So sieht es auch die Welt, die derzeit in ihrer Berichterstattung auf Deutschland foccusiert ist. Überall sind positive Verlautbarungen festzustellen und so mancher Auslandsschreiber ist angenehmt überrascht von der Stimmung im WM-Land.
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