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25. June 2006, 00:24   #14
Ben-99
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... auch wenn es offtopic ist, will ich noch kurz auf Iratas Beitrag eingehen: Mit Agoraphobie, also der wirklichen "Platzangst", habe ich nichts am Hut, sondern genieße es im Gegenteil sogar, große, leere freie Plätze zu durchqueren. Dagegen zähle ich in einem vollbesetzten Fahrstuhl schon mal schweißgebadet die Sekunden und fühle, wie mein Hals immer enger wird. Es geht bei mir um Klaustrophobie, Angst vor der Enge in geschlossenen Räumen.

Und ich wollte auch auf keinen Fall Werbung für Diazepam ("Valium"), Oxazepam ("Adumbran", etc.) oder andere Benzodiazepine machen, denn von dem Teufelszeug, womit sich auch gern Hausfrauen häufig ihr Dasein versüßen und das von Ärzten viel zu leichtsinnig verschrieben wird, sind schon genug Menschen abhängig. Und der Entzug gestaltet sich oft sehr viel schwieriger als bei Alkoholikern oder Heroin-Abhängigen. Aber wenn man mal alle 8 Wochen so eine Pille nimmt, ist es kein Problem.

Zum Glück habe ich schon als in jeder Hinsicht experimentierfreudiger junger Mann meine eher schlechten Erfahrungen mit Aufputsch- und Beruhigungsmitteln gemacht, kenne die Wirkung des Zeugs also genau und würde mich heute nicht mehr so leicht damit in Gefahr bringen.

Wieder zum Thema: Auch der von Loddar angesprochene Aspekt geht mir oft durch den Kopf, und ich denke dann: Nett, wenn sich Menschen zu Tausenden oder gar Millionen aufmachen, um wegen Fußball mit irgendwelchen Fahnen durch die Straßen zu ziehen. Würden sie das auch für wichtigere Dinge tun, wäre vielleicht "Hartz-IV" schon längst wieder abgeschafft, Guantanamo geschlossen und einige blutige Kriege früher beendet worden. Man kann durch Demos zwar Menschenleben retten, aber "wir" sind nun mal so und kriegen unseren Arsch nur dann hoch, wenn es um so wahnsinnig "wichtige" Dinge wie Fußball oder einen "Love-Parade"-Karnevalsumzug für debile Teenies geht.

Natürlich ist Fußball Pipifax im Vergleich zu wirklich wichtigen Dingen, für oder gegen sich die Menschen solidarisch auf den Straßen zeigen sollten. Genau deshalb geht es mir ja auch gegen den Strich, wenn man wegen läppischer Fußballspiele gleich zum überzeugten Fahnenträger wird. Natürlich ist auch das Politik, nur in diesem Fall gänzlich fehl am Platz. Denn irgendwann kommt es noch so weit, daß die Menschen tatsächlich zu Tausenden auf die Straße gehen und endlich mal politisch aufbegehren. Und dann schaut man aus dem Fenster und bekommt von der Revolution gar nichts mit, weil man die Fahnen sieht und denkt: Es wird sich wohl nur wieder um irgendein Fußball-Ereignis handeln ;-)

Gruß Ben