... und nun sind weitere 2 Monate vergangen.
Zitat:
Der abgewählte Altkanzler war aus hartem Holz geschnitzt, wenn es galt, der Öffentlichkeit und seiner nostalgisch gestimmten Partei das für richtig Erkannte beizubiegen. In seinen besten Tagen war er ein Wissender, ein Wollender und ein Durchsetzender, der sich bis in die politische Todeszone vorwagte, um seine Reformziele zu verwirklichen.
(...)
Diese Führung findet unter Angela Merkel derzeit nicht statt. Sie lacht, sie hört zu, sie analysiert, sie testet Stimmungen und Worte, sie nimmt mal jene, mal diese Pose ein. Doch die Politik, das galt für Schröder und das gilt auch für sie, ist nicht die Fortsetzung der Schauspielkunst mit anderen Mitteln.
Angela Merkel ist einst mit Siebenmeilenstiefeln auf die Machtzentrale losgestürmt, kaum angekommen hat sie das Schrittmaß deutlich reduziert. Wenn sie nicht beizeiten das Tempo wieder steigert, wird sie es nur bis zum Friedhof für Däumlinge schaffen.
Reformpolitik: Merkels Selbstverrat
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Das Interessante an diesem Zitat: Derselbe "Spiegel"-Redakteur, immerhin "Leiter des Hauptstadtbüros", hatte vor den Wahlen keine Gelegenheit ausgelassen, um Schröder als Versager hinzustellen und gleichzeitig die ach so tolle Frau Merkel als Kandidatin für das Kanzleramt zu preisen. Es war die Zeit als viele Leser die Welt nicht mehr verstanden. Denn: Der "Spiegel" als Wahlkampfhelfer für die CDU – das hatte es vorher noch nie gegeben.
Schön, daß man nun auch dort aufgewacht ist und offenbar endlich erkannt hat, was eigentlich schon vorher klar war: Der Kanzler-Rock ist dieser Dame mindestens 3 Nummern zu groß. Die unsichere, verhärmte Frau ohne Charisma spielt nur die Rolle einer Bundeskanzlerin, so wie sich Lieschen Müller das vorstellt: Ständig durch die Welt reisen, um sich an der Seite von richtigen Staatsführern fotografieren zu lassen, den US-Präsident in ihr Kaff in Dunkeldeutschland einladen, um vor ihren alten Schulkameraden und Sandkisten-Freunden anzugeben und sich zwischendurch dem Volk an der Seite von Beckenbauer & Co. zu zeigen.
Aber macht sie auch Politik? Natürlich hat jeder Kanzler einen Berater-Stab, der ihm bei seinen Entscheidungen hilft. Aber Angela Merkel wirkt auf mich wie eine hohle Marionette, die auch noch von schlechten Puppenspielern geführt wird, da es sich Angie ja schon vorher mit den wenigen guten Leuten in ihrer Partei verscherzt hatte.
Allerdings hoffe ich, daß es sogar noch schlimmer kommen wird, so daß es das Aus der Koalition bedeutet. Denn lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Deshalb bin ich für Neuwahlen lieber heute als morgen. Und mir ist jeder Wahlausgang recht, solange nicht wieder die schlimmste aller Möglichkeiten dabei herauskommt: Eine Große Koalition der Heuchler, bestehend aus verlogenen Politikern, die nach außen so tun, als hätten sie sich schrecklich lieb, während sie sich in Wirklichkeit bis aufs Blut bekämpfen und sich gegenseitig das Regieren schwer bzw. fast unmöglich machen.
Ich kann mich nicht erinnern, daß es an der Spitze unseres Landes jemals so viele drittklassige Leute gegeben hat. Da ist ja nicht mal ein einziger Minister, der Kompetenz beweist. Ein 80-Millionen-Volk wird derzeit quasi von Provinz-Politikern regiert. Eine Mannschaft auf Kreisliga-Niveau, geführt von einer unfähigen Amateur-Trainerin. Ich meine nicht, daß es sich Deutschland leisten kann, diese Nieten noch bis zur nächsten regulären Wahl in ihren Ämtern zu lassen.
Gruß Ben