Thema: Stichtage
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6. August 2006, 13:35   #250
Jules
 
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06. August 1791: Das Brandenburger Tor wird für den allgemeinen Verkehr freigegeben

Das Brandenburger Tor steht im Zentrum von Berlin und ist das wichtigste Wahrzeichen der Stadt. Das Bauwerk steht am Pariser Platz und bildet den Abschluss der Straße Unter den Linden. Hinter ihm liegt der Platz des 18. März, an dem der Tiergarten beginnt, den die Straße des 17. Juni durchquert. Viele wichtige Ereignisse in der Geschichte Berlins, Europas und der Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts sind mit dem Brandenburger Tor als Staats- und Stadtsymbol verbunden.

Architektur
Das Brandenburger Tor ist ein 26 m hoher, 65,5 m breiter und 11 m tiefer frühklassizistischer Sandsteinbau. Es erinnert an die Propyläen der Akropolis in Athen. Es hat fünf Durchfahrten, von denen die mittlere etwas breiter ist, und zwei Torhäuser. Es wird durch je sechs 15 m hohe dorische Säulen auf jeder Seite geprägt, die nach ionischer Art kanneliert sind und am Fuß einen Durchmesser von 1,75 m haben. Die Attika und die Innenseiten der Durchfahrten sind mit Reliefs bedeckt, die unter anderem Taten des Herkules, den römischen Kriegsgott Mars, der das Schwert in die Scheide steckt, und die Göttin Minerva darstellen. Nach der Niederlegung der Stadtmauer 1867/68 fügte der Schinkel-Schüler Johann Heinrich Strack 1868 dem Tor zu beiden Seiten die niedrigeren offenen Säulenhallen an.

Das Tor wird gekrönt durch eine etwa 5 m hohe in Kupfer getriebene Skulptur, die Quadriga, die die geflügelte Siegesgöttin darstellt, die einen von vier Pferden gezogenen Wagen in die Stadt hineinlenkt.

Geschichte
Mit dem Bau der Zollmauer der Stadt Berlin wurde 1734 ein Vorgängerbau des heutigen Brandenburger Tores als Stadttor an der Straße nach Brandenburg an der Havel errichtet. Im Zuge des Ausbaus der Mauer und seiner Tore ließ der preußische König Friedrich Wilhelm II. 1788 bis 1791 das Brandenburger Tor von Carl Gotthard Langhans im frühklassizistischen Stil neu errichten. Im Jahre 1793 wurde dem Brandenburger Tor die von Johann Gottfried Schadow gefertigte Quadriga mit der geflügelten Siegesgöttin Nike, bzw. Viktoria aufgesetzt. Dass es sich bei der Wagenlenkerin um die vielfach genannte Friedensgöttin Eirene gehandelt hat, ist aus vielen Gründen kaum wahrscheinlich. Nicht zuletzt, weil Eirene in ihren Darstellungen niemals mit Flügeln zu sehen ist. Auch andere Belege, wie ein Protokoll zwischen Langhans und Schadow vom 13.03.1789 weisen eindeutig auf Viktoria hin. 1806 wurde die Quadriga von Napoleon nach Paris verschleppt und sollte dort aufgestellt werden, doch bevor das geschah, wurde er entmachtet, und die Quadriga kehrte 1814 in Kisten verpackt nach Berlin zurück, wo sie zunächst restauriert wurde. Dabei wurde der von einem preußischen gekrönten Adler besetzte Eichenkranz am Stab der Göttin durch ein neues Machtsymbol, das von Schinkel entworfene Eiserne Kreuz, ergänzt. Für die Berliner war die Quadriga nach ihrer Rückführung im Volksmund die Retourkutsche. Mit dem Abriss der Zollmauer in den 1860er Jahren wurden auch fast alle Stadttore abgerissen; das Brandenburger Tor ist das einzige heute noch bestehende.

Bedeutung
Das Brandenburger Tor markierte die Grenze zwischen Ost-Berlin und West-Berlin und damit die Grenze zwischen den Staaten des Warschauer Paktes und der NATO. Es war bis zur Wiedervereinigung Deutschlands Symbol des Kalten Krieges und erhielt nach 1990 die Symbolik der Wiedervereinigung Deutschlands und Europas.

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