Thema: Stichtage
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22. August 2006, 07:31   #266
Jules
 
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22. August 1647: Geburtstag Denis Papin - Dampfdruck-Kochtopf Erfinder

Denis Papin (* 22. August 1647 in Blois, Frankreich; † vermutlich 1712 in London), war Physiker, Mathematiker und Erfinder und erlangte Bekanntheit für seine Pionierarbeiten zur Entwicklung der Dampfmaschine.

Er studiert ab 1661 an der Universität in Angers und wird Doktor der Medizin, befasst sich aber zukünftig vorwiegend mit physikalischen Problemen.

1671 wird Papin Assistent von Christiaan Huygens in Paris. Sie arbeiten an der Entwicklung einer Pulverkraftmaschine. In Paris lernt Papin auch Gottfried Wilhelm Leibniz kennen, mit dem er zeitlebens korrespondiert (Otto von Guericke veröffentlicht 1672 die Beschreibung seiner Unterdruckexperimente.) 1675 geht Papin nach London und wird Mitarbeiter von Robert Boyle und 1679 Assistent von Robert Hooke. Er erfindet den Dampfdruck-Kochtopf. Es ist bekannt, dass sein Dampfdruck-Kochtopf bei der ersten Vorführung vor der Royal Society explodierte. Erst nachdem Papin auch das Sicherheitsventil erfindet, funktioniert sein Kochtopf sicher.

1681 steigt Papin auf zum Leiter der Experimentalabteilung an der accademia publica di scienze in Venedig und wird 1684 Mitarbeiter der Royal Society, deren Vorsitzender Robert Boyle ist. Dem französischen Hugenotten Papin ist die Rückkehr nach Frankreich verwehrt, nachdem Ludwig XIV. das Edikt von Nantes (Religionsfreiheit für Protestanten) aufgehoben hat. In dieser Zeit arbeitet Papin in Venedig auch an Dampfkanonen.

Die Universität Marburg beruft Papin 1687 als Professor an den Lehrstuhl für Mathematik. 1690 berichtet er von einer Dampfmaschine, die er gebaut hat. Es handelt sich im Wesentlichen um einen Zylinder, in dem sich ein wenig Wasser und ein Kolben befand. Wenn man den Zylinder von außen abwechselnd erwärmt und abkühlt, bewegt sich der Kolben und man kann die mechanische Arbeit nutzen. Es ist die erste funktionierende Wärmekraftmaschine.

Papin entwickelt 1692 ein Unterwasserfahrzeug und führt die erste Fahrt darin durch. 1696 erhält er eine Anstellung beim Landgrafen von Hessen-Kassel und arbeitet an den technischen Voraussetzungen für die Wasserkünste im Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel. Während dieser Zeit erhält Thomas Savery in England das erste Patent für eine Dampfdruckpumpe, die sich aber nicht durchsetzt.

Papin bleibt zunächst in Kassel und baut um 1706 in der Kurhessischen Eisenhütte Veckerhagen den ersten Dampfzylinder. Hieraus entwickelt er eine Dampfdruckpumpe, die im Park Wilhelmshöhe das Wasser fördern soll. Die Pumpe funktioniert nur kurz, da die Rohrleitungen dem Druck nicht stand halten.

Um nach London zurückkehren zu können, baut Papin 1707 ein durch seinen Dampfzylinder und Muskelkraft angetriebenes Schaufelradboot und will es auf Fulda und Weser überführen. Das Schaufelradboot wird aber im Streit um Passierrechte von der Mündener Schiffergilde zerstört und er kommt ohne seine Erfindung noch im selben Jahr wieder nach London, wo er aber nicht mehr Fuß fassen kann.

Das letzte Lebenszeichen Papins ist ein Auszahlungsvermerk der Royal Society vom 5. April 1712; wahrscheinlich stirbt er noch im selben Jahr. In einem Brief vom 24. Oktober 1715 berichtet der deutsche Mathematiker Lothar Zumbach von Koesfeld an Leibnitz, Papin sei in England in großer Armut gestorben, wobei sich Zumbach auf einen englischen Gewährsmann beruft.

1712, im mutmaßlichen Todesjahr von Denis Papin, baut Thomas Newcomen eine atmosphärische Kolbendampfmaschine, die die erste Wärmekraftmaschine ist und die sich am Markt durchsetzen kann. Sie wird von den 1769 patentierten Dampfmaschinen von James Watt abgelöst.

In der Comicserie „Die Digedags“ wurden seine Erfindungen vorgestellt.

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