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3. September 2006, 01:18   #6
Amanda Grayson
 
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Zitat:
Zitat von Ben-99
Und merkwürdigerweise fürchtet sich auch niemand vor pakistanischen Kernwaffen.
Doch, ich. Und vielleicht wirst Du das als ganz persönlichen Weiber-Vorurteilsgrund bezeichnen. Ich trau mich kaum, das zu erklären, es sind ganz normale Alltagserfahrungen, die ich vor über 20 Jahren mit pakistanischen Bekannten gemacht habe. Ich habe damals in einem Haus gewohnt, in dem auch ein paar Pakistanis gewohnt haben.

Die haben einfach grob gesagt überhaupt kein Gefühl für die Privatsphäre eines Menschen gehabt. Die haben in vielen Dingen ganz anders empfunden als ich. Einen habe ich mal gebeten, in den Semesterferien meine Blumen zu gießen. Als ich wiederkam, hatte er meinen Teppich rausgeschmissen und einen in mein Zimmer gelegt, den er besser fand. (Meiner war klein und aus reiner Wolle, seiner war groß und aus Plastik, also, er hat mir jetzt nicht einen echten Perserteppich reingelegt.) Ein anderer meinte, sich in mich verliebt zu haben, und hat versucht, mich zu vergewaltigen... und hat versucht, sich einzureden, daß ich ganz von Sinnen war vor Begehren zu ihm, und ihm ist einfach nicht klargewesen, daß er wirklich SEHR stark war, und daß ich mich nicht gegen ihn wehren können und daß ich Angst hatte, er bringt mich um, weil ich ihn so unberechenbar eingeschätzt habe, daß ich wirklich dachte, er tickt total aus, wenn ich überhaupt was mache... daher habe ich mich totgestellt, bis ihm die Lust vergangen ist...

Ich trau diesen Menschen nicht. Ich habe zu meiner Schulzeit mal mit meiner Deutschlehrerin diskutiert über die Bußübungen, die Menschen des christlichen Mittelalters gemacht haben. Sie sagte zu mir, daß diese Menschen gefühlsmäßige RIESEN waren und daß wir heutzutage so gedämpfte Gefühle haben, daß wir das gar nicht mehr verstehen können. So sehe ich diese Menschen, daß ihre Gefühle stärker sind als sie und daß sie sie nicht kontrollieren können.

Ich will nicht sagen, daß die Pakistanis, die ich kennengelernt habe, schlecht oder böse zu mir gewesen sind. Im Gegenteil, es hat ein jeder alles sehr "gut" gemeint. Es war nicht unfreundlich gemeint. Das Problem war eher, sie meinten, sie wüßten es "besser" als ich. Sie meinte, ich könnte etwas nicht richtig einschätzen, sei es die Qualität meines Teppichs, sei es meine Fähigkeit, selbst zu wissen, ob ich jemanden liebe.

Ich habe einfach vieles als massiven Einbruch in meine Privatsphäre erfunden, und das erinnert mich nun wieder an US-Amerikaner... meinen die nicht auch, besser als jeder andere zu wissen, was gut für ihn ist?

*edit* Eine Atombombe in der Hand von Pakistanis finde ich auf jeden Fall nicht wesentlich weniger furchteinflößend als eine in der Hand von Amerikanern. Beide sind für mich Kinder, die im Körper von Erwachsenen stecken und die etwas in die Hand bekommen haben, das sie für Spielzeug halten, das aber kein Spielzeug ist.