Karl-Heinz Köpcke (* 29. September 1922 in Hamburg; † 27. September 1991 in Hamburg) war ein deutscher Nachrichtensprecher.
Köpcke wollte eine kaufmännische Ausbildung in seiner Heimatstadt Hamburg machen, als er 1941 zum Arbeitsdienst eingezogen wurde. Als Funker der Luftwaffe geriet Köpcke 1945 in französische Gefangenschaft, aus der er 1946 entlassen wurde.
Danach ging er zu Radio Bremen und kam dann 1949 als Hörfunk-Sprecher nach Hamburg zum NWDR. Seine langjährige Präsenz am Bildschirm - er war "Tagesschau"-Sprecher von 1959 bis 1987 - seit 1964 Chefsprecher - und sein stets korrektes und seriöses Auftreten brachte ihm den Beinamen Mr. Tagesschau ein. Manchen erschien er gar als eine Art Regierungssprecher oder sonstige Amtsperson.
Köpcke war bei der Bevölkerung so präsent, daß es Zuschauerproteste gab, als er nach seinem Sommerurlaub 1974 mit einem Schnauzbart die Tagesschau moderierte. Als die Proteste nicht nachließen, war Köpcke schließlich gezwungen, den Bart wieder abzurasieren.
Als 1978 die Tagesthemen eingeführt wurde und dabei der Sprecher gegenüber dem neu eingeführten Moderator in den Hintergrund rückte, protestierte er in der ersten Sendung durch demonstratives Rascheln mit Papier und durch Räuspern.
Im deutschsprachigen Raum setzte er Maßstäbe für das Auftreten und die Arbeitsweise von Nachrichtensprechern. Er starb vier Jahre nach seiner Pensionierung an Krebs, genau wie kurz zuvor seine Frau, die Rundfunkkollegin Gertie Kelkenberg, die er 1948 geheiratet hatte.
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