Die DELAG, die Deutsche Luftschifffahrts-Aktiengesellschaft, war die erste Fluggesellschaft überhaupt. Sie wurde am 16. November 1909 mit staatlicher Unterstützung gegründet und betrieb die von der Luftschiffbau Zeppelin GmbH gebauten Verkehrsluftschiffe. Sitz der Gesellschaft war Frankfurt.
Zum Gründer der DELAG wurde der Generaldirektor des LZ-Konzerns Alfred Colsman. Weiterhin waren beteiligt Dr. Hugo Eckener als Prokurist und der Frankfurter Oberbürgermeister Dr. Adickes. Das Gründungskapital betrug drei Millionen Mark. Der Großteil davon (2.600.000 Mark) wurde von Großstädten unter Führung von Dr. Adickes (Frankfurt am Main) und W.Marx (Düsseldorf) eingebracht. Die restlichen 400.000 Mark in Form von Luftschiffen stammten von der Luftschiffbau Zeppelin GmbH aus Friedrichshafen.
1910 sollte mit dem Luftschiff LZ 7 „Deutschland“ der Passagierbetrieb von Frankfurt nach Baden-Baden und nach Düsseldorf aufgenommen werden. Die "Deutschland" stürzte jedoch neun Tage nach der Jungfernfahrt am 28. Juni 1910 im Teutoburger Wald ab. Ein Jahr später wurde erstmals der Steward auf dem neuen Luftschiff LZ 10 „Schwaben“ eingeführt, der sich um das Wohl der Passagiere kümmerte.
Schon 1913 war ein Verkehrsnetz zwischen Düsseldorf, Baden-Oos, Berlin-Johannisthal, Gotha, Frankfurt am Main, Hamburg, Dresden und Leipzig entstanden. Der Erste Weltkrieg verhinderte jedoch den geplanten Anschluss europäischer Hauptstädte.
Im Juli 1914, einen Monat vor dem Beginn des Ersten Weltkriegs, hatten die kommerziellen Zeppelin-Luftschiffe der DELAG insgesamt 34.028 Passagiere auf 1.588 Fahrten transportiert und in 3.176 Flugstunden eine Strecke von 172.535 km zurückgelegt. (Quelle: "Zeppelin-Wegbereiter des Weltluftverkehrs", 1966)
Die Luftschiffe LZ 11, LZ 13 und LZ 17 mussten im Ersten Weltkrieg an das deutsche Heer abgegeben werden.
Mit den Luftschiffen LZ 120 „Bodensee“ und LZ 121 „Nordstern“ wollte die DELAG nach dem Ersten Weltkrieg ab 1919 die Städte in Europa miteinander verbinden. LZ 120 fuhr bereits im Liniendienst zwischen Friedrichshafen und Berlin-Staaken, teilweise mit Zwischenlandung in München. Beide Schiffe mussten jedoch 1921 an die Sieger des Ersten Weltkrieges als Reparation abgegeben werden: LZ 120 an Italien, wo er den Namen „Esperia“ erhielt, und LZ 121 als „Méditerranée“ an Frankreich, noch bevor er für die DELAG in Dienst treten konnte.
Mit dem LZ 127 „Graf Zeppelin“ betrieb die DELAG ab September 1928 das wohl erfolgreichste Starrluftschiff überhaupt. Dieses Luftschiff ermöglichte erstmals eine regelmäßige nonstop-Transatlantik-Flugverbindung, noch bevor Flugzeuge dazu in der Lage waren. LZ 127 war auch das letzte Luftschiff im Dienst der DELAG.
1935 wurde die Deutsche Zeppelin Reederei (DZR) gegründet. Sie sollte mit staatlicher Beteiligung als Fahrgesellschaft für Zeppelin-Luftschiffe dienen und betrieb beispielsweise LZ 129 „Hindenburg“.
2001 wurde wieder eine Firma mit dem Namen Deutsche Zeppelin-Reederei GmbH gegründet. Sie ist eine 100%ige Tochter der Zeppelin Luftschifftechnik GmbH (ZLT) und betreibt den Betrieb der Zeppelin NT-Luftschiffe.
Luftschiffe der DELAG
Vor dem Ersten Weltkrieg:
LZ 6
LZ 7 „Deutschland“
LZ 8 „Deutschland“ (Ersatz für LZ 7)
LZ 10 „Schwaben“
LZ 11 „Viktoria Luise“
LZ 13 „Hansa“
LZ 17 „Sachsen“
Nach dem Ersten Weltkrieg:
LZ 120 „Bodensee“
LZ 121 „Nordstern“
LZ 127 „Graf Zeppelin“
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