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21. November 2006, 21:06   #2
Ben-99
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... nun kann in diesem aktuellen Fall allerdings von "Verwahrlosung" nicht die Rede sein, da der Täter aus einer ordentlichen Familie stammt und ein gutes Verhältnis zu seinen Geschwistern und Eltern gehabt haben soll.

Ein Verbot für gewaltverherrlichende Video-Spiele halte ich zwar auch für sinnlos, andererseits bin ich sehr wohl der Meinung, daß es einen "Zusammenhang" zwischen solchen Games und immer blutigeren Schock-Movies mit der ständig sinkenden Hemmschwelle bei Jugendlichen gibt. Dazu kommt, daß sie ja auch in den Nachrichten-Sendungen erfahren, wie "normal" es inzwischen ist, Zivilisten durch Streu-Bomben zu zerfetzen oder Unschuldige zu Tode zu foltern.

Der Herr Bosbach von der CDU, der so gern die Video-Spiele verbieten will, müßte sich dann auch für ein Verbot der Verbreitung von Nachrichten über die aktuellen Kriege stark machen. Denn so mancher verbrecherische Angriffskrieg, auch wenn er von unseren "Freunden" in Amerika und Israel geführt wird, ist oft nichts anderes als ein blutrünstiger, sinnloser Amok-Lauf. Nur daß dabei nicht nur ein paar wenige Leute verletzt werden oder sterben, sondern es sich gleich um Hunderttausende handelt, die unschuldig krepieren.

Es ist die Mischung aus diesen beiden Zutaten, die das Gebräu so explosiv macht: Einerseits die beliebten primitiven Baller-Spiele und zum anderen die realen "Video-Clips" aus den TV-Nachrichten über die fast täglichen "legalen" Massaker irgendwo auf der Welt. Wenn inzwischen schon nicht mal mehr Erwachsene wissen, auf welcher Seite sie stehen sollen, weil über kriegsgeile Säbelraßler in "heute" und "tagesschau" als seriöse Staatsoberhäupter berichtet wird, dann kann man von halbwüchsigen Schülern erst recht nicht verlangen, den Unterschied zwischen "Gut" und "Böse" zu erkennen und ab wann man das "Recht" hat, auch mal selbst Menschen zu killen, weil man aus irgendwelchen Gründen meint, daß sie es verdient hätten.

Gruß Ben