Einzelnen Beitrag anzeigen
12. December 2006, 20:18   #24
Ben-99
Ungültige E-Mail Angabe
 
Registriert seit: June 2003
Beiträge: 5.899
... jetzt wurden auch noch die Action-Videos der Überwachungskamera veröffentlicht. Hauptrolle im ersten Teil: Der Gärtner. In der Fortsetzung wird dann gezeigt, wie der heldenhafte Dieternator barfuß dem Pistolen-Mann entkommt, ohne daß er abdrückt. Anschließend zieht der Profi-Gangster sofort seine Tarnmütze vom Gesicht, weil ihm vorher wohl niemand gesagt hat, daß es an den Eingangstüren mancher Villen auch Überwachungs-Kameras gibt:

Überfall auf Bohlen

Ich gönne selbstverständlich keinem eine solche Situation. Natürlich ist es ein Schock, wenn man in seinem eigenen Haus von Gangstern bedroht und erniedrigt wird. Allerdings ist es wohl auch kein Zufall, daß Dieter Bohlen schon des öfteren Besuch von ungebetenen Gästen bekam. Er ist zwar Multimillionär, aber es gibt in Deutschland nicht wenige Leute, die hundertmal reicher sind als er. Nur weiß das nicht die Öffentlichkeit, und ihre Villen liegen so versteckt, daß man sie nur per Hubschrauber erkennen kann. Der wirkliche Geld-Adel gibt sich bei uns diskret.

Aber uns Dieter spielt halt gern den Proll und ist nur glücklich, wenn die gesamte Nation über "Bild" möglichst in Echtzeit erfährt, mit welchem Huhn er derzeit Tisch und Bett teilt und ob vielleicht gerade einer seiner japanischen Zier-Karpfen im Wert von 10.000 Euro Schnupfen hat. Und vor allem soll jeder wissen: Der Dieter hat's geschafft: Alle reden über ihn, und wenn er will, kann er jeden, der noch prolliger ist als er mit seiner Kohle kaufen. "Ich scheiß' Disch zu mit meinem Jeld!" war der legendäre Spruch von Mario Adorf aus der 1. Folge von "Kir Royal", der so herrlich einen tumben Neureichen spielte, der unbedingt "drin" sein wollte in der Promi-Szene, obwohl er als spießiger Fabrikant nicht wirklich etwas zu bieten hatte, wofür sich die Schickeria interessieren könnte.

Wie man weiß, hat sich in der köstlichen satirischen TV-Serie Star-Reporter "Baby Schimmerlos" nicht von dem peinlichen Typ kaufen lassen. Aber das Drehbuch von "Parfum"-Autor Patrick Süskind wurde ja auch schon vor über 20 Jahren geschrieben. Da war Kai Diekmann, der heutige "Bild"-Chefredakteur, noch Volontär und übte sich in der Disziplin, möglichst vielen Leuten, die er "wichtig" fand, die Eier zu kraulen und ihnen tief in den Hintern zu kriechen. Hat sich dann ja auch bewährt. Und mit Helmut Kohl als Tauf-Paten, über den er vorher eine ergebene Arschlecker-Biographie schrieb, können andere nun mal nicht angeben. Und damit alles in der Familie bleibt, ließ Diekmann dann auch die beiden Bohlen-Bücher von seiner Frau schreiben, die als gelernte Zahnärztin in den Jahren zuvor ihre "journalistische Kompetenz" bei "Bild" durch die Beschriftung der täglichen Titten-Fotos unter Beweis stellen konnte.

Was also vor 20 Jahren selbst in einer TV-Satire-Serie noch undenkbar erschien, ist heute völlig normal: Nicht nur der Klatsch-Reporter, sondern sogar der Chef der größten europäischen Boulevard-Zeitung, läßt sich von jemandem kaufen, der in Wirklichkeit auch nichts ist und nichts kann, um sich hinterher die Millionen untereinander zu teilen. Und wenn es überhaupt "Opfer" bei diesem unappetitlichen Deal gab, dann sind es höchstens die vielen, bereits längst verblödeten "Bild"-Käufer.

Fazit: Es gibt derzeit viele Menschen auf der Welt, mit denen man Mitleid haben könnte und deren Trauer und Wut man solidarisch teilt. Doch Dieter Bohlen gehört nicht dazu. Und wenn sie ihm das nächste Mal nicht nur seinen Safe ausrauben, sondern auch noch das letzte Bißchen Verstand aus seinem Gehirn mitgehen lassen, dann würde es mich auch nicht weiter jucken. Dieter Bohlen denkt, er wäre seit Jahren ein "Star". Und so wie Dagobert Duck immer gern Hechtsprünge in seinen randvoll mit Dollar-Noten gefüllten Pool machte, badet der Mann aus Tötensen halt gern in den Schlagzeilen drittklassiger Boulevard-Zeitungen und Magazine und hält sich tatsächlich für "reich".

Doch ich wette, daß er nachts oft schweißgebadet aufwacht und voller Panik ausruft: In Wirklichkeit lachen die doch alle nur über mich! Und weil der Dieter nicht doof ist, weiß er natürlich auch selbst, wie schrecklich oder zumindest künstlerisch wertlos all seine Songs sind, die er "geschrieben" oder gar "komponiert" haben will.

Wer sich aber auf ein Pakt mit dem Teufel einläßt, darf sich nicht wundern, daß es irgendwann wie bei Goethe ausgeht. Nur anders als im "Faust" wird am Ende auch der teuflische Chefredakteur für die Zeche zahlen müssen, weil seit den 60er/70er Jahren kein anderer als Diekmann das Springer-Blatt so in Verruf gebracht hat. Und ob sich dann noch irgendein anderer Verlag für das Schicksal des bis dahin durch windige Anlageberater und betrügerische Steuerberater längst veramten Dieter Bohlen erwärmt, steht in den Sternen.

Meine Prognose: 2015 zieht er zusammen mit dem sympathischen Rollstuhl-Greis Werner Böhm ("Polonäse Blankenese") für 10 Jahre in das "Big-Brother"-Haus ein und gewinnt am Ende 1 Million Euro, mit der er wenigstens einen Teil seiner inzwischen horrenden Schulden bezahlen kann. Auch daß die Preisverleihung live von der Intensiv-Station eines Kölner RTL-Vertrags-Krankenhauses übertragen wird, stört ihn nicht wirklich. Nach seinem Ableben werden in Wikipedia dann auch seine letzten Worte auf Erden dokumentiert: "Bin ich jetzt wirklich noch mal im Fernsehen?"

Gruß Ben