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18. January 2007, 09:14   #18
tw_24
 
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Recht hat er, der "Sonderberichterstatter" der Vereinten Nationen, die nichts unternahmen, den Völkermord an Kurden und - mindestens ab März 1991 - Schiiten zu verhindern, den Saddam Hussein betrieb, wenn er meint, "man konnte zumindest noch einschätzen, wer Angst haben musste, gefoltert zu werden". Das war schlicht - jeder. Kurden wurden dank deutscher Hilfe vergast und sowieso rassistisch verfolgt, weil sie Kurden waren - und daran, also am Kurdisch-Sein, konnten sie selbst durch Wohlverhalten nichts ändern -, Schiiten massenweise umgelegt, weil sie dem Bath-Faschismus als Schiiten galten, und selbst die eigene Familie verschonte Saddam Hussein nicht, noch weniger die, die ihm in der Bath-Bewegung gefährlich werden konnten. Auf dieser Angst, die jeder haben mußte, beruhte am Ende ja gerade die Macht Saddam Husseins.

Das ist eigentlich einfachste Totalitarismus-Theorie in der Praxis; hochbezahlte "Berichterstatter" heißen denn aber wohl so, weil sie berichten können, jedoch nicht analysieren. Was will einer wie dieser Manfred Nowak etwa dem kurdischen Jungen Taimour sagen, den Kanan Makiya in Cruelty and Silence als Überlebenden eines Massakers an den Einwohnern mehrerer kurdischer Ortschaften zu Wort kommen läßt, wenn er meint, "man konnte zumindest noch einschätzen, wer Angst haben musste, gefoltert zu werden"? Dein Verbrechen war es, Kurde zu sein? Deine Eltern hätten halt aufpassen müssen, als sie Dich zeugten, sie wußten doch, "wer Angst haben mußte, gefoltert zu werden"? Wahrlich, solche Lobpreisungen Saddam Husseins zeugen einmal mehr davon, wie überflüssig und menschenverachtend Vereine wie die UNO sind und all die, deren ganze Dummheit in fünf Worte zu fassen ist: War is not the answer.

Wolf Biermann hat das begriffen, ein paar seiner Anhänger offensichtlich nicht.

MfG
tw_24