Es ist rührend, wie mein
Papa versucht, die
RAF zu verteidigen ;-). Gehört es zum
Standardrepertoire der
Linken, daß ein Menschenleben eben ein Menschenleben ist, will er nun aufrechnen:
"... und nun hatte ich mir so viel Mühe gegeben, die Dimensionen zu vergleichen". Weil nicht jeder Ladendiebstahl entdeckt wird, wird
Christian Klar zum
Opfer, wenn er nicht das
Bundesverdienstkreuz an die Brust geheftet bekommt.
Die
RAF war und ist ein
Armutszeugnis für die
deutsche Linke, die das bis heute nicht begreifen will. Von
Ulrike Meinhof, die sich
"Antifaschistin" nannte, stammen diese bezeichnenden Sätze über
Auschwitz:
"Der Antisemitismus war seinem Wesen nach antikapitalistisch. Mit der Ermordung von sechs Millionen Juden wurde die Sehnsucht der Deutschen nach Freiheit von Geld und Ausbeutung mit ermordet."
Für die
RAF also gab es keinen Unterschied zwischen den
Opfern des
Holocaust und denen, die ihn verübten.
Antifa nach
RAF-Manier geht denn auch so:
"Ohne daß wir das deutsche Volk vom Faschismus freisprechen - denn die Leute haben ja wirklich nicht gewußt, was in den Konzentrationslagern vor sich ging - können wir es nicht für unseren revolutionären Kampf mobilisieren." Wahrlich
hybsch links. Oder eher
NPD-like?
Vor ein paar Wochen
schrieb Richard Herzinger weise Worte in der
Welt am Sonntag:
"Von Anfang an hatten sie sich einer totalitären Ideologie verschrieben, die nicht etwa eine Verbesserung oder Läuterung der demokratischen Zivilisation zum Ziel hatte, sondern deren gewaltsame Vernichtung." Der
RAF ging es nicht um das
Individuum und dessen
freie Entfaltung, das und die wollte sie vielmehr ausmerzen.
Und dieser
totalitären Ideologie fielen dann nicht zuletzt
RAF-Mitglieder zum Opfer -
Ulrike Meinhof wurde in Haft von ihren
"Genossen" gnadenlos gemobbt, weil sie sich dann doch nicht ganz
gleichschalten lassen wollte. Und sie
funktionierte zuvor dennoch: Nach ein paar Besuchen durch ihre Tochter lehnte sie die ab.
Gefühle? Sie hatte keine (mehr), sie war reduziert auf die ihr zugedachte
Funktion.
Das war und ist
Menschenverachtung; und wer sie selbst hinter Gittern noch praktiziert, sollte eigentlich abschrecken. Nicht so in
Deutschland, da wird die
RAF glorifiziert, trotzdem jeder zumindest wissen
kann um ihren
Antisemitismus,
Ulrike Meinhof erklärte die
Holocaustopfer allesamt zu
"Geldjuden", die
RAF ließ sich ein mit der
PLO, um ihr antiemanzipatorisches Menschenbild.
"Schon von daher waren Meinhof, Mohnhaupt, Klar & Co. keine 'primitiven Mörder', sondern es war ihnen von Anfang an wichtig, der Bevölkerung klarzumachen, daß kein Normalbürger Angst um sein Leben haben muß." meint der
Papa zu wissen und freut sich, denn
"eigentlich sollten wir froh darüber sein, daß sich die RAF die 'Mühe' gemacht hat, nur gezielt ausgewählte Vertreter des ihnen verhaßten Systems zu liquidieren".
Das machten die
Nazis bei ihrem Versuch einer
"Endlösung" nicht anders. Aber die waren,
Ulrike Meinhof ließ tief blicken, ahnungslos,
"haben ja wirklich nicht gewußt, was in den Konzentrationslagern vor sich ging". Ich gönne meinem
Papa seinen Altersstarrsinn, der entschuldigt manches.
MfG
tw_24