... einen hab' ich noch *g*. Diesmal allerdings nicht in Form eines lustigen Zitates von Märchen-Mohr, sondern von seinem nach der Bremen-Wahl noch viel aufgeregteren Kollegen Claus Christian Malzahn, der vor kurzem schon den schlimmern "Antiamerikanismus" anprangerte und nun sogar in den harmlosen Bremer Wählern die vertraute "Achse des Bösen" sieht, die sich für Polit-Clowns wie ihn offenbar direkt über Taliban-Anhänger, Hisbollah-Fans, Grünen-Wählern und Gysi-Freunden zieht, so daß man wohl jetzt sagen kann, daß spätestens seit dem guten Abschneiden der Grünen und der Linkspartei der "Terrror" nun auch im beschaulichen Bremen angekommen ist ;-)
Zitat:
der ehemalige Nicaragua-Revolutionshelfer Henning Scherf
(...)
Für die Partei, die einst von Joschka Fischer geführt wurde, wäre die Regierungsbeteiligung in Bremen so etwas wie ein Wolkenbruch in der Wüste. Denn Opposition hat diese Post-68er-Formation inzwischen eigentlich verlernt.
(...)
Für die Linkspartei ist der heutige Abend so etwas wie der D-Day in der neudeutschen Politik. Seit 17 Jahren will Gregor Gysi seine aufgehübschte und gleichzeitig auf Allmachts-Diät gesetzte SED in den Westen quasseln - nun hat er es im Verein mit dem größten Saarländer aller Zeiten und einer Apanage aus linken Gewerkschaftern und westdeutschen Marxianern an der Weser geschafft.
Bremen-Wahl: Leuchtfeuer von Nordwest
|
Malzahn kann nicht mehr an sich halten. Und wieder tropft einem "Spiegel"-Autor der Geifer aus dem Mund – und das nur, weil in Bremen SPD und CDU Stimmeneinbußen zu verzeichnen hatten, während sich die Grünen und die Linkspartei zu den Gewinnern zählen können.
Ich bin wohl nicht der einzige frühere "Spiegel"-Fan, der sich heute darüber wundert, daß solche dümmlichen Hetz-Artikel gegen alles, was diese beiden Nasen für "links" halten, mit dem Segen der Chefredaktion veröffentlicht wird. Ob sie sich damit langfristig ins Herz von Stefan Aust schleimen können? Ich denke nicht. Weil der viel zu klug ist, um am Ende nicht doch die Reißleine zu ziehen.
Denn nach wie vor gibt es jede Menge exzellent geschriebene Beiträge auf "Spiegel-Online" zu lesen, was man von der "Focus"-Konkurrenz nun wahrlich nicht behaupten kann. Und nicht nur Aust, sondern auch jeder künftige Chefredakteur des erfolgreichen Hamburger Nachrichtenmagazins wird dafür sorgen, daß es auch in Zukunft so bleiben wird.
Insofern wage ich einfach mal die kühne Behauptung, daß man (Leser-)zahlenmäßig eher unbedeutende Kommentatoren wie mich und andere Schreiberlinge im Netz noch in Jahren lesen wird, während sich dann schon längst keine Sau mehr an stillgelegte Ego-Akrobaten wie Mohr oder Malzahn erinnern wird. Denn: Auch der "Spiegel" will immer "modern" sein. Und irgendwann sind diese ollen Anti-68er-Attacken out, was genauso für die ranzigen Spießer-Behauptungen gilt, daß jeder junge denkende Mensch, der heute die Linkspartei wählt, sich angeblich gleichzeitig als Fan der verknöcherten greisen SED-Elite outet.
Was für ein Quatsch. Und wer wie Mohr und Malzahn versucht, diesen Stuß in die Köpfe aufgeklärter Leser zu pressen, hat schon jetzt verloren. Von Interesse ist eigentlich nur noch die Frage, wann sich die Chefredaktion eines der noch immer weltweit wichtigsten Nachrichtenmagazine endlich von solchen aufdringlichen ewig-gestrigen Kommentatoren trennt.
Gruß Ben