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18. June 2007, 10:06   #9
tw_24
 
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Zitat:
Zitat von Ben-99
Denn ausgerechnet in seiner Talk-Show auf N24 hatte Oskar Lafontaine spitzbübisch erklärt, was es mit dem Walter-Ulbricht-Bild in seinem Büro auf sich hat
Wahrscheinlich war Oskar Lafontaines Loblied auf die "Schnittmengen", Kollektivismus und - alle Achtung! - Zinsverbot, zwischen seinem Sozialismus und dem Islam nur ein Scherz, möglicherweise auch die Auslassungen seines Frauchens zu den Aufgaben der Frau einer- und dem Umgang mit "asozialen Milieus" andererseits. Islamkompatibel sind sie jedenfalls.

Dazu paßt natürlich auch die Liebäugelei nicht nur Oskar Lafontaines mit dem Irren Hugo Chavez, der Sozialismus u.a. so praktiziert: Nachdem im Winter 2002/03 die Angestellten der staatlichen PDVSA streikten, wurden 19.000 von ihnen entlassen, 2.000 weiteren wurden (wie den anderen 60.000 indirekt im Ölsektor Tätigen) die Löhne bei erhöhter Arbeitszeit massiv gekürzt.

Dieser "Sozialismus des 21. Jahrhunderts" macht bestimmt glücklich, und wer zu "übersteigertem Individualismus" (Lafontaine) neigt, statt sich dem Kollektiv unterzuordnen oder - als Frau - Kinder, Heim und Herd zu hüten (Müller-Lafontaine), muß eben zu seinem Glück gezwungen werden - durch Entlassung oder sonstige Repressionen.

Man muß also nichtmal bei Springer nachlesen, was die Ideale dieses Vorsitzenden der "neuen Linken", die auch so obskure Sekten wie Linksruck vereint, sind. Es reicht die Lektüre des Parteiblatts Neues Deutschland oder eben der Reden Oskar Lafontaines, der lustigerweise ausgerechnet den (politischen) Generalstreik propagiert, auf den Hugo Chavez wahrlich sehr sozialistisch reagierte.

Den Sozialdemokraten allerdings ist Die Linke wirklich zu gönnen, denn wenn sich da etwa ein Steinmeier nicht entblödet zu erklären, das Programm der Linken sei ein sicherer (!) "Weg in die Armut, besonders auch für die sozial Schwachen", dann drängt sich die Frage auf, woher die statistisch 2 Millionen armen Kinder in Deutschland denn herkommen.

Für die Sozialdemokratie muß Die Linke indes gar keine Gefahr sein, sondern eher für deren Anführer. Deren Basis tickt nämlich durchaus wie jene der 'Konkurrenz', wie eine Mitgliederbefragung der SPD ergab, deren Ergebnis ein Springer-Blatt so zusammenfaßte:
Zitat:
"Erstens: Sozialdemokraten wie Linke sehnen sich nach dem Gleichen - Gerechtigkeit und Sicherheit in einer immer unübersichtlicher, immer unsicherer werdenden Welt. Und zweitens: Rot-Rot wächst von unten, als strukturkonservative Graswurzelbewegung im linken Gewand. Die Ziele der 70er-Jahre, so gaukelt sich diese Bewegung selbst vor, waren damals berechtigt, und sie sind auch heute noch erreichbar."
Welt am Sonntag, 17.06.2007, S. 3
Und was Oskar Lafontaine angeht, besteht auch noch Hoffnung, wie die Welt am Sonntag meint: "Fragt sich nur, wie lange Lafontaine das Sagen haben wird. 2009 wird er 65 Jahre alt sein. Wenn er es ernst meint, wenn er glaubwürdig bleiben will mit seinem Radikalwiderstand gegen die Rente mit 67, dann wartet auf Lafontaine nach der nächsten Bundestagswahl nur eins: der Ruhestand."

MfG
tw_24