... ich habe die Stones zuletzt Ende der 80er in einem randvollen Stadion erlebt und war sehr angenehm überrascht, obwohl ich eigentlich nur beruflich den Termin wahrgenommen hatte, denn privat hatte ich schon damals keinen Bock mehr auf solche Massenveranstaltungen.
Doch die Stimmung im Publikum war wirklich hervorragend, da die Stones tatsächlich eine zweistündige perfekte Bühnenshow lieferten, von der ich dann auch mitgerissen wurde. Es stimmt auch, daß sich damals bis zu drei Generationen einer Familie den Spaß eines Live-Auftritts der Stones gönnten. Zu dieser Zeit war das noch bezahlbar.
So, und nun stellt Euch mal vor, Ihr hättet eine Frau und zwei Kinder, die Stones-Fans sind, und auch heute alle zusammen ein Konzert besuchen wollen. Da muß man gar nicht erst lange rechnen, um zu dem Ergebnis zu kommen, daß man für den Preis von 4 guten Stones-Karten mit der gesamten Familie auch mindestens eine Woche Urlaub am Mittelmeer machen könnte. Da stimmen inzwischen die Relationen nicht mehr.
Ach ja, und dann war ich noch als minderjähriger Schüler beim allerersten Stones-Konzert in Hamburg. Na ja, ehrlich gesagt, stand ich nur mit Tausenden anderer Fans vor der Tür der Halle, weil ich keine Karte mehr ergattern konnte. Allerdings war es draußen auch nicht gerade langweilig, woran auch das "Hamburger Abendblatt" heute augenzwinkernd erinnert ;-)
Zitat:
Und vor der Tür befahl die Polizei: "Wasserwerfer vor!" Knapp 2000 Jugendliche hatten sich an den Abenden vor der Halle zusammengerottet und randalierten: "Jetzt gibt es Putz!" "Dumpfe Empörung gegen alles!", empörten sich Abendblatt und "Welt" angesichts von 100 umgestürzten Autos und "zerfetzten Wahlplakaten". Die Polizei konnte die "grölenden Krawalltrupps" ("Bild") nur mit Pferdestaffeln und Wasserwerfern zerstreuen: "Die Wasserkanone mußte das Überschäumende sorgfältig ablöschen", schrieb das Abendblatt. Genutzt hat es nicht viel: Die Stones und ihre Fans sind auch 2007 noch da.
Randale bei der Hamburg-Premiere im Jahr 1965
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Gruß Ben