Bei manchen Schreibern hat man den Eindruck, sie lesen etwas von Entführung und schon liegen die Fakten klar auf der Hand: Täter böse, Opfer bedauernswert.
Das wird ja in fast allen Entführungsfällen auch zutreffen, immerhin stellt eine Entführung, zumal über einen so enorm langen Zeitraum, eines der widerlichsten Verbrechen dar.
Aber in diesem Entführungsfall liegt so ziemlich alles ausserhalb des üblichen Schemas.
Obwohl es keine Parallelen gibt, aber wenn ich den Namen Kampusch höre und die Lobeshymnen, die über sie ausgeschüttet werden, kommt mir immer Lady Di in den Sinn.
Sie wurde und wird heute noch völlig kritiklos wie eine Göttin verehrt, obwohl die nun wirklich genau das Gegenteil davon war.
Aber solange die Mehrheiten völlig resistent gegen Argumente sind und sogar Fakten ignorieren, wird der Heiligenschein Bestand haben.
Bis eines Tages die Wahrheit knallhart auf den Tisch geknallt wird.
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