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9. September 2007, 19:49   #4
Ben-99
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... das gilt auch für seinen Vater, der ihn trainiert und so gar nichts von der furchtbaren Mentalität der gluckenhaften Eiskunstläuferinnen-Mütter hat, die ihre bedauernswerten Kinder am liebsten mit Waffengewalt zur Goldmedaille zwingen würden. Daß man aus seinem Sohn auch ohne viel Zwang und Streß einen Weltmeister machen kann, hat der Vater von Fabian auf lockere Art gezeigt.

Natürlich hatte vorhin auch die Tagesschau über die Turn-Sensation berichtet. Aber danach wurde auch gleich wieder irgendein erfolgreicher 100-Meter-Läufer gezeigt - auch so eine völlig überbewertete Disziplin, die an sich sogar jeder einbeinige, herzkranke Rentner meistern würde, vorausgesetzt man läßt ihm genügend Zeit.

Daß die wirklichen Athleten viel zu wenig beachtet werden, liegt meines Erachtens daran, daß die Sportarten, in denen sie glänzen, viel zu schwierig sind, so daß sich Lieschen Müller und Otto Normalverbraucher nicht damit identifizieren können. Dagegen hat aber jeder schon mal im Hinterhof gebolzt, sich gerauft, Federball gespielt und auch seinen Manta oder Golf GTI schon mal auf über 200 gebracht. Damit kann der Sportfan auf dem Sofa vor der Glotze etwas anfangen. Und genau deshalb können Fußballer, Boxer, Tennisspieler und Rennfahrer zu Multimillionären werden, während auch ein Fabian Hambüchen selbst als bester Turner der Welt weiß, daß er nie auf einen solchen Geldregen hoffen kann.

Und wenn sich dann einer trotzdem täglich schindet, um der Beste zu sein, während seine Profi-Fußball-Kollegen mißmutig mit ihren Ferraris zum zweistündigen Training erscheinen und nur ihre gigantischen Ablöse-Summen im Kopf haben, dann freut man sich erst recht mit solchen wirklich echten Sportlern, wenn sie ihr Ziel erreichen und somit beweisen, daß für sie ein Sieg in einem fairen Wettkampf noch immer wichtiger ist als der dickste Sack voll Geld.

Gruß Ben