Einzelnen Beitrag anzeigen
17. September 2007, 21:45   #11
Ben-99
Ungültige E-Mail Angabe
 
Registriert seit: June 2003
Beiträge: 5.899
... ach, kommt, Jungs, nun fangt bloß nicht wieder mit einer "Moral"-Debatte über F1-Zirkus-Kreiselisten an. Denn davon wolltet Ihr ja auch nichts hören, als ich wiederholt angezweifelt habe, ob ein erfolgreicher, aber leider eben auch eiskalter F1-Pilot wie Schumi es auch verdient, mit Begriffen wie "Sportlichkeit" und "Fairneß" in Zusammenhang gebracht zu werden.

Egal, ob er zuungunsten der Konkurrenten seinen Wagen an unpassender Stelle "parkte" oder sie absichtlich bei Höchsttempo von der Strecke schubste, obwohl so etwas auch mal tödlich enden könnte, um danach grundsätzlich das Unschuldslamm zu heucheln - seine Fans haben immer beide Augen zugedrückt. Schumi konnte so verschlagen, link und rücksichtslos sein wie er wollte - immer erteilten ihm seine vom grellen Ferrari-Rot geblendeten Jünger Absolution und spielten die berechtigte Kritik herunter.

Dieselben regen sich nun aber künstlich auf, wenn Schumis Nachfolger Alonso, der ihren Held letztes Jahr vorzeitig in Rente schickte, nun auch mal bewiesen hat, daß er nicht nur gut im Kreisfahren ist, sondern auch die nötige Intelligenz und Abgebrühtheit besitzt, die man braucht, um auch im Hintergrund die richtigen Fäden zu ziehen und so auch langfristig an der Spitze zu bleiben.

Egal, ob es den Schumi-Fans paßt oder nicht: Fernando Alonso, ohnehin der jüngste WM-Sieger aller Zeiten, ist derzeit nun schon seit fast 3 Jahren der beste Rennfahrer der Welt. Und in reinen Zahlen und Fakten ausgedrückt, liest sich das so:

Zitat:

Fernando Alonso zählt noch zu den jüngeren Fahrern im Formel-1-Feld, dennoch ist er seit dem Rücktritt von Michael Schumacher mit Abstand der erfolgreichste aktive Grand-Prix-Teilnehmer. Außerdem gilt er nicht nur als schnell, sondern als sehr vielseitig, weshalb ihn McLaren-Mercedes unter Vertrag genommen hat.

Der Spanier zeigte nach seinen Jahren im Kartsport einen kometenhaften Aufstieg in die Formel 1, wo er 2001 bei Minardi prompt alle Experten beeindruckte. Ferrari zeigte damals Interesse an ihm, wollte ihn aber bei Prost parken, weshalb er sich entschied, lieber einen Managementvertrag bei Flavio Briatore zu unterschreiben und zunächst Renault-Testfahrer zu werden.

Nach einem Jahr auf der Reservebank trug er sich 2003 als jüngster Grand-Prix-Sieger und Polesetter in die Geschichtsbücher ein, 2005 schließlich als jüngster Weltmeister, nachdem er mit einer konstanten Saison und dank der Zuverlässigkeit seines Renault-Boliden den oft schnelleren Kimi Räikkönen in Schach halten konnte. 2006 verteidigte er seinen WM-Titel im Duell gegen Michael Schumacher.

Von Experten wird Alonso immer wieder mit Alain Prost vergleichen, weil er zwar vom Speed her bestimmt kein Manko hat, aber Rennen vor allem immer wieder durch seine Cleverness gewinnt. Außerdem ist er für seinen besonders aggressiven Fahrstil bekannt - am Kurveneingang dreht er so brutal am Lenkrad wie kein zweiter Pilot.

(Stand 15. Februar 2007)

Formel-1-Wertung: Dreikampf an der Spitze
Gruß Ben