... Mohrchen hat etwas gegen "Anne Will" und andere Talkshows, bei denen neuerdings neben den üblichen ewig abstrakt labernden Politikern immer häufiger auch "Betroffene" zu Wort kommen, die mal ganz konkret aus ihrer Sicht die Probleme schildern.
Das mag Mohrchen nicht. Und deshalb hat er heute einen extralangen Artikel getippselt, in dem er den "Betroffenheitsnebel" anprangert, der seiner Ansicht nach die schönen inhaltslosen Laber-Shows kaputtmacht:
Talkshow-Verflachung: Der Betroffene hat immer recht. Oder?
Nachdem man sich durch den gestelzten Quark durchgearbeitet hat, wird klar, wie er sich eine gute Talkshow vorstellt: Eine Stunde lang hohle Sprechblasen, manieriert formuliert und von selbstverliebten Stilwichsern vorgetragen. Für Reinhard Mohr sollten Talkshow eben so sein wie sein eigenes eitles Geschwurbel auf "Spiegel Online". Doch zum Glück wird das nicht von Mohrchen entschieden, sondern nach wie vor von den Fernsehzuschauern. Vielleicht ist er auch nur sauer, weil man nicht ihn, sondern immer nur seine Kollegen Broder und Matussek zum Talken einlädt ;-)
Das waren noch Zeiten, als Rudolf Augstein darüber wachte, daß sich fett verdienende "Spiegel"-Autoren nicht über Menschen am unteren Ende unserer "Leistungsgesellschaft" lustig machen, die einen Monat lang mit dem auskommen müssen, was so ein Luxus-Schreiberling an einem einzigen Abend in seinem Lieblingsrestaurant ausgibt.
Gruß Ben