... man darf gespannt sein auf ein Buch mit dem Titel
"Natascha Kampusch und mein Weg zur Wahrheit", das der frühere österreichische Richter und Politiker Dr. Martin Wabl, der sogar mal Präsidentschaftskandidat war, ab November im Eigenverlag über eBay vertreiben will:
Zitat:
Das Buch beginnt mit der "Entführung" 1998 von Natascha Kampusch und den ersten Kontakt zu Ihrer Mutter Brigitta Sirny, die der Autor anfänglich noch als Opfer sah. Im Laufe seiner Hilfsbereitschaft erkannte er aber, geprägt durch die Berufserfahrung als Richter, dass die Frau direkt zum Täterkreis zählen könnte.
(...)
Auf das Enthüllungsbuch ist auch der gesundheitlich schwer angeschlagene Ludwig Koch, Vater von Natascha Kampusch, gespannt. Zurzeit klagt er gegen den Verlag Ueberreuter, den Herausgeber des Buches "Verzweifelte Jahre" eine Vergangenheitsbewältigung von Brigitta Sirny. Gespannt dürften auch die Anwälte von Natascha Kampusch über das neue Buch von Dr. Martin Wabl sein. So hat die Kanzlei schon die Übersetzung des englischen Buches "Girl in the Cellar" zu verhindern gewußt. Die Verletzungen des Persönlichkeitsrechtes Ihrer "Kundin" sind Begründung Ihrer erfolgreichen Abmahnungsstrategie.
Neue Bücher zum Fall Natascha Kampusch
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Martin Wabl hat eine interessante Seite ins Netz gestellt:
Die andere Wahrheit im Fall Natascha - wabl-natascha.at
Dort schreibt er:
Zitat:
Es war eine große Freude, als die acht Jahre verschwundene Natascha Kampusch am 23. August 2006 wieder auftauchte. Es wirkte fast wie ein Wunder, umso mehr, als sie in ihrem ersten Interview als intelligente, hübsche, junge Frau auftrat. Ihr Entführer Wolfgang Priklopil hatte sich das Leben genommen. Daher war es der einfache Weg von Polizei und Staatsanwaltschaft, diesem die alleinige Täterschaft zuzuschreiben. Damit sollten einerseits schwere Fehler der Polizei bei der Fahndung vernachlässigt werden, und andererseits die Tatsache, dass die Mutter Brigitta Sirny die Entführung gemeinsam mit Priklopil inszeniert hatte, unter den Tisch fallen. Alle Beweise in diese Richtung wurden ignoriert. Nun geht es darum, Gerechtigkeit walten zu lassen.
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Im Jahr 2001 konnte Nataschas Mutter gerichtlich durchsetzen, daß er nicht mehr länger bestimmte Behauptungen verbreiten darf. Nachdem Natascha wieder aufgetaucht war, hatte Martin Wabl beim Bezirksgericht Fürstenfeld eine "Wiederaufnahmsklage" eingereicht, die er in vollem Wortlaut als Kopie auf seiner Seite veröffentlicht. Darin heißt es unter anderem:
Zitat:
wurde ich dazu verurteilt, die Behauptungen zu unterlassen, dass die mj. Natascha Kampusch von ihrer Mutter, der Beklagten Brigitta Sirny, als Mittäterin sexuell missbraucht und in weiterer Folge entführt worden sei. Das beschriebene Verfahren wurde durchgeführt, ohne dass Natascha Kampusch als Hauptperson und Entführungsopfer als Zeugin befragt werden konnte. nachdem sie am 2.3.1998 in Wien Donaustadt entführt worden war. Inzwischen ist Natascha Kampusch am 23.8.2006 in Strasshof erfreulicherweise wieder aufgetaucht, nachdem die Beklagte einige Tage nach ihrem Verschwinden noch erklärt hatte, dass sie die Hoffnung, dass ihre Tochter lebt, bereits nach 48 Stunden aufgegeben hatte.
Durch die Zeugenaussage der Natascha Kampusch kann nun nachgewiesen werden, dass Brigitta Sirny, die Beklagte, als Mittäterin ihre Tochter sexuell missbraucht und in der Folge Wolfgang Priklopil zur Entführung ihrer Tochter auf dem Schulweg angestiftet hat, um dadurch zu verhindern, dass diese den sexuellen Missbrauch entsprechend aufdeckt, wodurch Brigitta Sirny eine entsprechende Haftstrafe erwarten gehabt hätte. Durch diese Zeugenaussage wäre eine günstigere Entscheidung herbeigeführt worden, wobei ich ohne mein Verschulden außer Stande war, dieses Beweismittel vor Schluss der mündlichen Verhandlung geltend zu machen.
Wiederaufnahmsklage - wabl-natascha.at
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Seine Argumentation, daß offenbar viele Leute aus unterschiedlichen Interessen bestimmte Wahrheiten im Fall Kampusch vertuschen wollen, halte ich für stimmig. Dazu paßt auch, daß man den ehemaligen Wiener Kripo-Chef Max Edelbacher totschweigen will, der von Anfang von einem sexuellen Mißbrauch Nataschas im Elternhaus überzeugt war:
«Wer fotografiert seine Tochter nackt mit einer Peitsche?»
Also, mal abwarten, ob Wabls Buch tatsächlich erscheinen darf. Da es inzwischen aber um Millionen geht, die mit "Nataschas Erzählungen" verdient werden, fürchte ich, daß die mächtige Clique um Frl. Kampusch auch diesmal wieder Wege finden wird, einen Kritiker, der an der Darstellung der jungen Frau zweifelt, mundtot zu machen.
Gruß Ben