Zitat:
Zitat von Ben-99
Wie kommt es, tw_24, daß Ihr diesmal so gänzlich unterschiedliche Ansichten vertretet, wo Ihr doch sonst über die "Achse des Guten" so prächtig vernetzt seid? ;-)
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Das passiert eben, wenn man mal beim abendlichen
Briefing fehlt. Da wird mir nun wohl die
Weihnachtsprämie gekürzt werden oder ich dazu verdonnert, die Texte
Uri Avnerys auswendig zu lernen, möglicherweise muß ich unbewaffnet am nächsten
Paintball-Turnier teilnehmen oder werde nach
Gaza geschickt,
Fotos der legendären
Gaza-Stripperinnen im Einsatz zu machen. Aber da die Strafe also ohnehin ganz fürchterfurchtbar sein wird, kann ich
Michel Friedman ja auch weiter verteidigen ;-).
Henryk M. Broder hat natürlich recht, merkt er an, daß die Aussagen
Horst Mahlers für die, die - freiwillig oder nicht - sich auch mit ihm befassen (müssen), wenig überraschend sind und nicht unbedingt
neu. Doch indem er,
Henryk M. Broder nun einen lästigen
Wasserglassturm lostritt über die Frage, ob das
Interview Michel Friedmans mit
Horst Mahler geführt und/oder veröffentlicht werden sollte oder nicht, lenkt er wiederum ab von dem, was
Mahler, eine ganze Seite zeigt einen nicht unsympathisch wirkenden alten Mann, sagt, statt mit eben dem sich auseinanderzusetzen.
Es ist ja auch hier zu merken - zum
Inhalt des
Interviews schweigt mein
Papa nachgerade beharrlich, er macht lieber die
Spürnase und kommt von
SPIEGEL online zu
BILD oder umgekehrt. Die
Verschwörungstheorien des
Horst Mahler einerseits sind, wie ich schon weiter oben darlegte, ja durchaus nicht ganz
unpopulär - sogar in der
westlichen Welt, die die
Aufklärung schon erlebt haben will -, und hinzu kommen eben die Bemerkungen zum
Selbstverständnis der
RAF von einem, der dabei war, selbst wenn die ebenfalls und mindestens für
Antideutsche nicht sonderlich
neu sein mögen.
Henryk M. Broder diskutiert die Frage,
ob man mit
Nazis reden kann oder sollte, um sie, das ist nicht ganz unwichtig,
vorzuführen, weicht aber jener danach aus, wie denn genau dies am besten geschehen könnte.
Moderatoren, die am Abend nach
Landtagswahlen eben gewählte
Parlament-Ariern konsequent ins erste Wort fallen, statt sie einfach mal ausreden zu lassen und
dann nachzuhaken, sind ein Armutszeugnis,
'verhörte' man dagegen beispielsweise das
braune Fallobst aus dem
Sächsischen Landtag so wie
Michel Friedman Horst Mahler, wäre das für das
Staats-TV ein Gewinn, für die
FDGO ohnehin, wenn man mal vom Umstand absieht, daß es Leute wie
Holger Apfel überhaupt gibt.
Statt dessen nun also Aufregung nach dem Motto:
Das tut man nicht. Gäbe es keine
Parlamentsnazis, keinen
Eingeborenenmob, der
Ausländer jagt oder
"Zecken" - nun, dann ließe sich vielleicht auch über
Horst Mahler schweigen, wäre eventuell der und es als Vorwurf angebracht,
Vanity Fair habe einem
Nazi Platz gegeben. Nur: Indem
Henryk M. Broder sich über
Michel Friedman echauffiert, macht er ja selbst, was er diesem vorwirft - er lenkt Aufmerksamkeit auf den
"Punktsieger" Horst Mahler, ist insofern also in der gleichen Position wie durch ihn
Michel Friedman. Er hat einen überflüssigen
Kommentar getippt.
MfG
tw_24