... daß diese selbstgebastelten, nicht lenkfähigen Billigraketen für die Bewohner in diesem Gebiet auf Dauer sehr nervig sein können, will niemand in Abrede stellen. Und dennoch war es wieder mal ein einseitiger Artikel von Broder, was ihm auch im "Spiegel"-Forum von der überwiegenden Mehrheit der Kommentatoren attestiert wird:
SPIEGEL ONLINE Forum - Leben am Gaza-Streifen: Stell Dir vor es ist Krieg, und keiner schaut hin
Und es geht hier in diesem Thread ausnahmsweise einmal nicht um den Nahost-Konflikt generell und warum sich ein so aggressiver Staat wie Israel, der demokratisch gewählte Politiker einsperren läßt und modernste Waffen benutzt, um Gegner sogar im Straßenverkehr gezielt zu töten und andere Länder überfällt oder wie jetzt auch noch den Iran massiv bedroht, nicht wundern darf, daß sich die Feinde hin und wieder auch mal wehren.
Nein, tw, hier soll es um die Frage gehen, warum ein festangestellter Autor und Reporter nicht nur bei allen möglichen Talkshows mit seiner jüdischen Abstammung kokettieren darf, sondern sich tatsächlich 9 von 10 seiner Artikel mit Pro-Israel-Propaganda und Anti-Islam-Hetze befassen. Und nun verrate mir doch mal, ob Dir noch ein zweiter Journalist einer großen Zeitschrift oder überregionalen Zeitung einfällt, der ebenso seinen Job mißbraucht und dabei vom Chefredakteur, in diesem Fall (noch) Stefan Aust, gedeckt wird. Mir zumindest fällt kein anderer ein.
Nun befaßt Du Dich auch selbst in Deinen Artikeln fast ausschließlich mit Lobeshymnen auf Israel und den heutigen ausgebluteten, noch immer von US-Truppen besetzten Irak. Das geht auch in Ordnung, weil die ForenNews nun mal nicht Europas wichtigstes Nachrichtenmagazin sind. Mich würde aber trotzdem Deine Meinung interessieren, ob ein Reporter seinen Job derart einseitig für seine persönlichen Zwecke ausnutzen darf und ob Du nicht auch meinst, daß gerade ein solches Verhalten, wenn Broder in seiner Überheblichkeit also meint, daß ihm als Jude eine derartige Extrawurst zusteht, den Antisemitismus erst richtig schürt, was sicherlich zum Nachteil für die meisten in Deutschland lebenden Juden ist, die überhaupt nicht daran denken, für sich irgendwelche Sonderrechte zu fordern.
Insofern schadet Broder, der den Leuten als ständiger Talkshow-Gast ja nun auch als eitler Fatzke mit albernem USA-Fähnchen am Revers bekannt ist, nicht nur dem Ruf des "Spiegel", sondern er schadet dadurch auch seinen jüdischen Landsleuten bei uns. Was natürlich nicht für Charlotte Knobloch gilt, die ebenso ihr Amt als Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland mißbraucht, indem sie sich in erster Linie als Sprachrohr der israelischen Regierung und eben nicht als Stimme der in Deutschland lebenden Juden sieht, was man von ihren weitaus qualifizierteren Amtsvorgängern eben nicht gewohnt war.
Gruß Ben