Am 29. Dezember 1967 besucht der Physiker John Archibald Wheeler ein Astronomentreffen in New York. Diskutiert wird die Entdeckung der jungen Forscherin Jocelyn Bell aus Cambridge. Bell ist es gelungen, über eine Antennenvorrichtung Signale aus dem All zu empfangen, die regelmäßiger als Atomuhren pulsieren.Wheeler und seinen Kollegen ist klar, dass diese Töne nur von einem Stern stammen können, der in sich zusammengebrochen ist. "Rotierende Rote Riesensterne" will ein Wissenschaftler das Phänomen nennen, "Vibrierende Weiße Zwerge" ein anderer. Schließlich schlägt Wheeler"Vollständig Kollabierte Objekte" vor. "Wenn man sechs Mal 'Vollständig Kollabiertes Objekt' gesagt hat, sucht man nach etwas Kürzerem", erinnert sich der Physiker. "Und so kam ich auf 'Schwarzes Loch'."
Schwarze Löcher sind der Physik schon lange bekannt. Bereits 1783 überlegt der Kirchenmann John Michell, ob es neben Licht spendenden Sternen nicht auch solche geben müsse, die alles Licht dank ihrer Schwerkraft und Masse verschlucken. Michell berechnet, dass ein solcher Stern 100 Millionen mal schwerer als die Sonne sein muss und der Mensch derlei dunkle Gebilde nie würde sehen können. 1905 postuliert Albert Einstein, dass auch Lichtwellen der Schwerkraft unterliegen. Licht, Raum und Zeit können von "Schwarzen Löchern" aufgesogen werden, in denen völlig andere, bisher unbekannte physikalische Gesetze herrschen. Aber erst Robert Oppenheimer findet 1939 heraus, wie Sterne sterben, nachdem sie ihren Kernbrennstoff verbraucht haben. Alle Kräfte wie der Gas- und Strahlungsdruck verschwinden - außer der Schwerkraft im Innern. Der Stern schrumpft auf ein Minimum, seine Masse implodiert: die Geburt des "Schwarzen Lochs".
1967 macht Bell den Todesschrei des Sterns hörbar - monströse Schallwellen, erzeugt von Lichtzeichen und Röntgenblitzen, die mehrere Milliarden Jahre tönen. 1971 wird das erste Schwarze Loch im Sternbild Schwan gesichtet. Acht Jahre später schickt Walt Disney in "The Black Hole" einen größenwahnsinnigen Wissenschaftler mit einem Raumschiff namens Schwan mitten in "das größte Schwarze Loch, dem ich je begegnet bin". Wheelers Benennung ist auch in Hollywood angekommen.
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