Eigentlich kann ich ja nur am Rande über derartige Sendungen mitreden - ich lese ab und an davon - aber bisher hat mich keine so gefesselt, dass ich länger als 2 Minuten auf dem Kanal gewesen bin.
Ich kann es einfach nicht verknusen, dass Leute sich lächerlich machen oder dass sie lächerlich gemacht werden um damit Quote zu machen. Wobei diese Dschungel-Camp Heinis vielleicht mal bedenken sollten, wer von ihren Vorgängern als Star zurückgekommen ist. Bisher haben sich meines Wissens allesamt blamiert bis auf die Knochen. Dschungel-Camp - die letzte Stufe vor Sturz in die Bedeutungslosigkeit.
Ähnliches gilt sicher auch für DSDS. Natürlich müssen Leute dort lächerlich gemacht werden. Denn nur dann sieht man einen Unterschied zu den "Siegern", denen u.U. allerdings eine Zusammenarbeit mit Bohlen blüht. Er selbst bringt allein kaum noch was auf die Beine und sucht halt einen Tandempartner, der so springt, wie Bohlen will.
Aber noch mehr auf den Wecker gehen mir diese "Sozialreports" bei denen Stromabdreher oder Gerichtsvollzieher angeblich begleitet werden. Ich frage mich 1. Welcher Gerichtsvollzieher lässt n Kamerateam mitfahren und vor allen Dingen, welches Pfändungsopfer läßt sich bei derartigen Aktionen freiwillig filmen?
Die neuesten Dinger die wohl neben Kochsendungen einen Dauerplatz in den Sendern bekommen, sind die Job-Competitions. 3 Leute kloppen sich um einen Job als Zimmermädchen. Immer fein begleitet per Kamera und mit entsprechenden Kommentaren vorgeführt. Ähnlich ist es mit diesen Auswanderer-"Reportagen". Da wird genüßlich das Scheitern der Aktionen begleitet und kommentiert.
Verteilt über den Tag gibbet dann auch noch die "Schön+Reich"-Reportagen, in denen irgendeine abgetakelte Soft-Promi-Tante mit Lippen wie n Schlauchboot erklärt, dass das Leben absolut nicht mehr lebenswert wäre, wenn man nicht mindestens 12.300 Euro pro Woche für sein Outfit ausgibt. Hmm, wahrscheinlich sagen sie subjektiv sogar die Wahrheit.
Den Abschluß bilden dann diese "Ich kauf mir ein Haus am Meer"-Klopper, in denen vermittelt werden soll, dass es ja wohl mindestens ne Hütte für 5,2 Mios sein muss damit man sich als Mensch fühlen kann.
Irgendwie erinnert mich diese ganze Gemengelage an Tiersendungen früherer Jahre. Nur die Opfer sind etwas menschenähnlicher, zumindest von der Optik her.
Ben hat mit seinem Kolosseum-Vergleich wirklich nicht Unrecht.
Mich stört einfach, dass der Grundtenor dieser Sendungen schlicht bösartig ist. Labe dich am Leid der Anderen. Und es fällt durchaus auf, dass die Mehrzahl an Sendeplätzen für diesen Schund bei den Privaten bereitgestellt werden.
Letztlich bleibt mir der Knopf der Fernbedienung und die Hoffnung, dass der Teil der Bevölkerung, die noch nicht wegschalten, das auch irgendwann tun.
Denn - die Hoffnung stirbt zuletzt - allerdings ist sie schon recht kränklich.....
tschao
jupp11
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