... ob Müller von Blumencron, der "SpOn" leider auch mit dämlichen "Bild"-Themen erfolgreich gemacht hat, eine gute Wahl ist, muß man abwarten. Es wäre schlimm, wenn durch ihn dieser Trend jetzt auch im gedruckten "Spiegel" fortgesetzt werden würde. Vielleicht hat man ihm auch Georg Mascolo an die Seite gestellt, um genau das zu verhindern. Hoffen wir also, daß Mascolo wieder die Themen aufgreifen wird, die das Nachrichtenmagazin jahrzehntelang unverwechselbar gemacht haben.
Zitat:
Für Müller von Blumencron spricht, dass er "Spiegel online" zum erfolgreichsten Nachrichtenportal in Deutschland ausgebaut hat, das inzwischen im Gegensatz zu vielen Konkurrenten sogar schwarze Zahlen schreibt. (...) Kritisiert wird "Spiegel online" allerdings für einen angeblichen Hang zum Boulevard, der die Marke "Spiegel" im Netz belaste.
Einen Ausgleich könnte Georg Mascolo schaffen, der als herausragender Rechercheur gilt. Mascolo war erst im Juni vergangenen Jahres von seinem Posten als Washington-Korrespondent in die Leitung des Berliner Hauptstadt-Büros gewechselt. Einen Namen machte sich Mascolo unter anderem mit seiner Berichterstattung über den Bundesnachrichtendienst und dessen Verstrickung in verschiedene Skandale wie die 1995 bekannt gewordene "Plutonium-Affäre". Damit steht Mascolo für einen investigativen Journalismus.
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Kritiker des "Spiegels" bemängelten zuletzt jedoch, das Magazin verfolge keine eigene Haltung mehr und sei zu beliebig geworden. Beklagt wurden u. a. eine "neoliberale Wirtschaftsberichterstattung" und eine angebliche Kampagne gegen die rot-grüne Bundesregierung. Beides wurde auch an der Person Austs festgemacht, der zudem einen sehr autokratischen Führungsstil gepflegt haben soll. Die Erfolge des nun Abgelösten sind jedoch unbestritten. Seit Dezember 1994 leitet er den "Spiegel", mit 1,0006 Millionen Exemplaren momentan ist er das meistverkaufte aktuelle Magazin in Deutschland.
Überraschendes Aus für Aust
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Gruß Ben