Die
Linke hat, da liegt der
SPIEGEL online-Autor durchaus richtig, zumindest ein paar
Prominente in ihren Reihen, die ein etwas seltsames Verhältnis zu
Israel pflegen, und wenn
Gregor Gysi anmerkt, die Beziehungen zwischen der
DDR und
Israel seien nicht die besten gewesen, nämlich gar keine, liegt er auch nicht falsch, schließlich anerkannte die
DDR Israel erst nach der
"Wende"; und daß die
DDR die
Arisierungen der
Nazis nicht rückgängig machte, gehört zu deren Geschichte ebenso.
Ob allerdings
antizionistische Ansichten die
DDR nur in der
Linkspartei überlebten, bliebe sicher zu diskutieren, aber
Gregor Gysi befaßte sich nun mal mit der
Linken und nicht etwa der
CDU. Und zu nennen wären da sehr wohl
Oskar Lafontaine, dem die
FAZ mal die schöne Überschrift
"Lafontaine nimmt Iran in Schutz" widmete, und
Norman Paech,
außenpolitischer Sprecher der
Linksfraktion, der - wie bemerkenswert viele andere
Deutsche - kürzlich vor Ort war, um
"sich ein Bild" zu machen.
Wo
Oskar Lafontaine "Schnittmengen zwischen linker Politik und islamischer Religion" entdeckte, plädiert der andere offen für Gespräche mit den
Islamisten der
Hamas und läßt, geht es um
Israels Politik, ein
Ressentiment nach dem anderen heraus. Von
"israelischen Trupps" berichtet er dann, welche nachts die armen
"Palästinenser" in einem
"offenen Gefängnis", einem
"überbevölkerten Landstrich", in
"Kollektivhaft" nehmen, ein Terror offenbar, der
"kriminelle Formen" annehme.
Nicht
kriminell dagegen sind ihm
Kassams und Überfälle der
Hamas auch noch ausgerechnet auf die einzigen Versorgungsleitungen, durch die
Gaza mit Treibstoff versorgt wird. Da muß man sich hinterher freilich nicht wundern, wenn
Israel aus Sicherheitsgründen mal den
Gashahn zudreht, aber natürlich kommt dann wieder jemand wie
Norman Paech und krawallt
"Kollektivstrafe" oder
"Blockade" und erinnert -
Israel, nicht die
Hamas - an
"Völkerrecht". Daß die
Hamas in
Gaza die Bevölkerung in Geiselhaft nimmt, kommt ihm nicht in den Sinn.
Es fällt jedenfalls auf, daß der
außenpolitische Sprecher der
Linksfraktion gegenüber der
Hamas oder anderen
islamistischen Terroristen große Milde zeigt, gegenüber
Israel aber durch eine Wortwahl auffällt, die am Ende an Frechheit nur noch dadurch übertroffen wird, daß
Norman Paech sich ausdrücklich auf einen
Ilan Pappe bezieht, der der
National-Zeitung ein
Interview gab, aber, wie sollte es anders sein, nicht wissen wollte, mit wem er sich da einließ.
Nur harmoniert er ja mit seinen Ansichten, die vor ein paar Jahrzehnten indes schon
Joan Peters in ihrer Studie
From Time Immemorial zu widerlegen wußte, dennoch sichtlich gut mit den
Nazis - und eben
Norman Paech. Kommt da jemand ob dieser
inhaltlichen Übereinstimmungen auf die Idee, die
Linke müsse ihr Verhältnis zu
Israel überdenken, ist das also in der Tat wohl so nötig wie - angesichts des
Personals - verwunderlich, freilich aber kaum mehr als ein Strohfeuer aus gegebenem Anlaß. Um die Initiative
Hamas raus aus den Köpfen ist es schließlich mittlerweile auch wieder recht still geworden.
MfG
tw_24