... Hallo und Wilkommen, gluechen,
daß Mißbrauchsopfer diesen Thread mit gemischten Gefühlen lesen, kann ich schon verstehen. Und doch sind wir ganz sicher nicht herzlos, auch wenn die zuweilen sarkastische Art, wie vor allem ich das eigentlich doch recht traurige Thema behandele, manchen Leuten mißfallen könnte. Aber der Fall Kampusch steht nun mal inzwischen als Paradebeispiel für gezielte Desinformation der "Medienberater" und geheuchelte Anteilnahme all jener, die mit dem Schicksal des Opfers möglichst viel Geld verdienen wollen.
Im Gegensatz zu Dir halte ich Natascha Kampusch auch nicht als besonders hilfreich für andere Mißbrauchsopfer, da sie sich ja auch selbst an den Verschleierungsversuchen beteiligt. Natürlich weiß hier von uns niemand, was sich wirklich während der Jahre bei Priklopil abgespielt hat, nur eines scheint schon jetzt klar zu sein: So wie sie es glauben machen will, war es ganz bestimmt nicht.
Ein Opfer hat ein Recht darauf zu schweigen und sich von den Medien fernzuhalten. Natascha Kampusch hat jedoch das Gegenteil getan. Schon 14 Tage nach ihrer angeblichen "Selbstbefreiung" genoß sie sichtbar das Scheinwerferlicht und redete zwar viel, ohne jedoch Klarheit bei den wirklich wichtigen Fakten zu schaffen, und dabei verstrickt sie sich auch noch in ein Lügengeflecht.
Warum sagt sie zum Beispiel nicht, wie lange sie in der ersten Zeit wirklich in dem Kellerraum hausen mußte. Mal angenommen, es war "nur" ein Jahr oder vielleicht auch "nur" ein paar Monate, dann wäre auch das schlimm genug gewesen. Ich habe auf Youtube das Video gesehen, das detailliert die engen Räumlichkeiten zeigt - ein verängstigtes Kind da unten auch nur wenige Wochen einzusperren, ist bereits ein schändliches Verbrechen. Aber sie mußte eben nicht 8 Jahre in dem Raum verbringen. Und wenn sie nicht dementiert, was die Zeitungen auch heute noch immer fäschlicherweise schreiben, dann beteiligt sie sich ganz bewußt an einer groß angelegten Verdummungsaktion und darf sich eben auch nicht wundern, daß sie bei vielen dadurch ihre Sympathie verspielt.
Auf den Punkt gebracht könnte man sagen: Wenn sie entweder ganz schweigen oder aber die komplette Wahrheit erzählen würde, hätte niemand ein Problem mit ihr. Doch sie will unbedingt im Mittelpunkt stehen, "wichtig" sein, verlangt aber gleichzeitig, daß man Augen und Ohren vor den vielen Ungereimtheiten verschließt. Für sie und ihre "Berater" wird das am Ende ganz bestimmt nicht gut ausgehen. Und auch für andere Mißbrauchsopfer wäre nur eine ehrliche, vertrauenswürdige Natascha Kampusch wirklich eine Hilfe.
Gruß Ben
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