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17. May 2008, 16:46   #20
Akareyon
 
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Zitat von Ben-99 Beitrag anzeigen
Statt dessen hat er sein Ministeramt und sein Luxusleben in Havanna aufgegeben, sich die Haare geschnitten, den Bart abrasiert, eine falsche Brille aufgesetzt und sich eine Knarre geschnappt, um in Bolivien in den Untergrund zu gehen, wo er dann auch schon bald darauf getötet wurde.
Jau. Wäre ich Dalai-Lama-Fan, würde ich erwidern: Haare und Bart ab und 'ne beknackte Brille hat er schon lange, schnappt sich statt einer Tötungsmaschine sein entwaffnendes Lächeln und verkündet den Politikern dieser Welt seine Botschaft von Frieden und Gewaltfreiheit.

Nun bin ich kein Lama-Fan, aber ideologisch ist mir der Gute irgendwie doch näher als Ché, den ich zwar für seine Konsequenz schätze - aber den bewaffneten Krieg gegen seine Artgenossen nie und nimmer richtig heißen kann. Dann schon lieber Gandhi, auch, wenn er seinen Schnauzbart drangelassen hat.

Der Vergleich mit Stephanie hinkt übrigens nicht minder. Erstens ist sie keine "Person des öffentlichen Interesses" und hat sich nie dazu gemacht, zweitens waren schnell alle Fakten bekannt und der Fall damit langweilig und nicht weiter ausschlachtbar. Ich denke und hoffe, daß es mit der Amstettener Familie ähnlich sein wird und die Neugier der Öffentlichkeit nicht so weit gehen wird, alle schmutzigen Details zur Befriedigung und Bereicherung ihrer eigenen perversen Kontrollsex-Phantasien erfahren zu wollen.

Gemeint sind jene "Personen des öffentlichen Interesses", die dazu gemacht wurden oder sich selbst dazu machten, indem sie "Stars" wurden oder Königstöchter des europäischen Adels oder einen Brief an die sehr geehrte Weltöffentlichkeit schrieben oder weiß der Geier was. Du weißt genau, was ich meine. Ab einem bestimmten Punkt mußt Du das Spiel nach den Regeln der Medien spielen, sonst hast Du verloren. Oder kannst Du mir ein Beispiel nennen von jemandem, dessen Image nach einer medialen Hetzkampagne nicht ernsthaft und dauerhaft beschädigt worden wäre, egal, ob sich die Vorwürfe als wahr oder unwahr erwiesen? Der einzige Weg, wieder ans Licht zu kommen, ist ein Exklusiv-Interview mit der Bild, in dem man Abbitte leistet für all seine fiesen Sünden, sich öffentlich geißeln läßt und dann hofft, daß mal wieder ein wohlwollender Artikel erscheint. Ansonsten gilt: Des Promis Namen meldet / kein Lied, kein Heldenbuch / versunken und vergessen / das ist des Reporters Fluch (frei nach Ludwig Uhland).