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18. May 2008, 07:55   #27
Ben-99
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... schau an, von unserem betulichen (Bild am) Sonntagsprediger Peter Hahne hätte ich eine so kritische Betrachtung nicht erwartet:

Zitat:
„Plauder-Platitüden auf Kalenderspruch-Niveau“, schimpfte die Bekannte nach Ende des Vortrags und sprach verächtlich von einer „Seid-nett-zueinander-Religion“.

„Das Glück muss von innen kommen“, habe der Mann mit dem Dauerlächeln aus dem Meer seiner Weisheit geschöpft. Wie aus dem Poesiealbum zu Urgroßmutters Zeiten habe es geklungen, als er unter frenetischem Jubel meinte: „Der Zweck unserer Existenz ist Glücklichsein.“

Worin liegt die Faszination des weltweit populärsten Buddhisten seit Buddha?

(...)

Der Münchner Religionswissenschaftler Brück, selber Buddhist, spricht vom „Coca-Cola-Buddhismus“: Kaum einer kennt die Zusammensetzung genau, aber es schmeckt irgendwie gut.

Der Gott ohne Kirchensteuer vertritt eine Wellness-Religion, die nichts fordert und keinem wehtut, die weder Himmel noch Hölle, weder Sünde noch Dogmen kennt. Ethik, Meditation und Weisheit sind die drei Säulen seiner Lehre zwischen Räucherstäbchen und Sinnsuche.

Unreflektierter Patchwork-Glaube kommt dem Trend zur Unverbindlichkeit entgegen, wo man Nirwana, Karma oder Mantra plötzlich ganz toll findet.

Als Christ erstaunt es mich, wie kritiklos dieselben Leute von der Botschaft des Dalai Lama schwärmen, die Jesus Christus in das Reich der Mythen verweisen. Selbst Gegner überschüttet der „Gott zum Anfassen“ in Liebe mit seinen Beliebigkeiten und fasziniert mit entwaffnender Freundlichkeit.

Da bleibt der sonst so geschärfte Verstand des trendigen Sinnsuchers schon mal auf der Strecke ...

Über den Dalai Lama und seine wohlfeile Wellness-Lehre
Gruß Ben