Die Kritik der konservativ-christlichen Rechten am Buddhismus ist ja nicht neu. Im Schwesternblatt der BamS, der Welt am Sonntag, hieß es am 20. November 2003 auf Seite 11 in einem Artikel von Slavoj Zizek unter der Überschrift "Der Verrat an unseren Werten":
"Das christliche Erbe wird durch den Angriff östlicher Weisheit bedroht. Johannes Paull II. kämpft verzeifelt dagegen an"
Der Dalai Lama
Zitat:
...bietet uns einen vagen Wohlfühl-Spiritualismus an, der frei ist von bindenden Verpflichtungen. Selbst der dekadenteste Hollywood-Star, der einen prinzipienlosen, auf persönliche Bereicherung gerichteten Lebensstil pflegt, kann seiner Lehre folgen, ohne in einen Konflikt zu kommen.
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Weiter heißt es:
Zitat:
Die äußerste postmoderne Ironie basiert auf einem eigentümlichen Ideenaustausch zwischen Europa und Asien. Während sich an der "ökonomischen Basis" europäischer Kapitalismus und europäische Technologie durchgesetzt haben, ist das judeo-christliche Erbe auf der Ebene des "ideologischen Überbaus" ausgerechnet im europäischen Raum durch den Angriff des asiatischen New-Age-Denkens in Gefahr. [...] Ihm ist das größte spekulative Potential der Gegenwart zu Eigen, weil es die Gegensätze der heutigen globalisierten Welt aufzunehmen vermag.
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Danach wird moniert, daß man mit Buddhismus und Taoismus in dieser Welt ja angeblich so viel weiter kommt in dieser globalisierten Welt, als wenn man an den Traditionen festhält, denn wir seien gehalten, "'uns gehen zu lassen', abzudriften und eine innere Distanz und Indifferenz gegenüber dem wilden Tanz der Lebensprozesse zu gewinnen."
Wie auch bei Hahnes Kritik sind die Vorzeichen beliebig und können jederzeit auf jede andere Weltreligion umgemünzt werden. Und überhaupt:
Zitat:
Zitat von Peter Hahne
Der Gott ohne Kirchensteuer vertritt eine Wellness-Religion, die nichts fordert und keinem wehtut, die weder Himmel noch Hölle, weder Sünde noch Dogmen kennt. Ethik, Meditation und Weisheit sind die drei Säulen seiner Lehre zwischen Räucherstäbchen und Sinnsuche.
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Wenn Ethik, Meditation, Weisheit und Sinnsuche einfach viel derber rüberkommen als Kirchensteuer, Hölle, Sünde und Dogma, muß man das nicht dem Dalai Lama zum Vorwurf machen, Herr Hahne. Beschweren Sie sich bitteschön bei der Marketingabteilung ihres Benedetto, die scheinen da nämlich etwas verkehrt zu machen. Und auch sonst trieft Ihr - offensichtlich vom Werktagskollegen Wagner geghostscriptetes - Pamphlet nicht eben von Durchblick, wenn Sie Nirwana auf Karma und Mantra reimen. Ich erinnere Sie an Ihr himmlisch christliches Elysium und das traditionell christliche Rosenkranzgebet, das keine minder mantrische Funktion hat als das buddhistische Rosenkranzgebet.
Zitat:
Als Christ erstaunt es mich, wie kritiklos dieselben Leute von der Botschaft des Dalai Lama schwärmen, die Jesus Christus in das Reich der Mythen verweisen. Selbst Gegner überschüttet der „Gott zum Anfassen“ in Liebe mit seinen Beliebigkeiten und fasziniert mit entwaffnender Freundlichkeit.
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Und mich erstaunt, Herr Hahne, daß sie den Eindruck erwecken, als ob Sie nie auch nur ein einziges Wort gelesen hätten von dem, was der von Ihnen so vehement verteidigte Heiland, Mythos oder nicht, von sich gegeben hat: Liebet Eure Feinde und seid freundlich. Der Dalai Lama lebt dieses Gebot vor; zumindest überzeugender als das spirituelle Oberhaupt der westlichen Christenheit George W. Bush.
Ist es das, was sie wurmt? Ich denke, der einzige geschärfte Verstand, der hier auf der Strecke geblieben ist, muß nicht weit von Ihnen gesucht werden.