Das Gefühl kenne ich, Ogino.
O.k., bei mir war es die Frau, die zur Kur fuhr und es waren auch nur ein paar Wochen, doch etwas fehlte. Als sie weg war, passten der Tag und ich nicht mehr recht zusammen.
In den ersten Tagen hing ich auch rum wie ein Schluck Wasser in der Kurve. Aber dann merkte ich, daß es nicht nur die Frau war, die fehlte, sondern auch die Situation. Und da wurde mir klar, daß in meinem Kopfkino ein schlechter Film läuft, denn ich steigerte mich in den Gedanken rein, wie es wohl sein würde, wenn es immer so wäre wie gerade und was ich dann tun könnte. Dazu fiel mir nichts ein und das war es, was mich damals runterzog.
Da habe ich mir einen neuen Tag gebaut. Ich habe in Erfahrung gebracht, wann meine Frau am besten zu erreichen ist bzw. wann sie Zeit zum telefonieren hat. Zu diesen Zeiten habe ich sie dann angerufen. Mal waren diese Telefonate recht kurz, mal waren sie sehr lang, aber das war gar nicht so wichtig. Wichtiger für mich war, daß ich die Leere mit "Terminen" auffüllen konnte, den Telefonaten. So entstand eine neue Situation, mit der ich mich anfreunden konnte.
Ich weiß nicht, ob dir diese Zeilen eine Hilfe sein werden. Aber ich weiß, daß dein Zustand sicherlich nicht 10 Monate anhalten wird.
Und in einer Klapse hast du gar nichts zu suchen.