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17. August 2008, 14:22   #1
Tantchen
 
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Probleme mit den Nachbarn

In dem Haus, in dem ich wohne, wohnt eine junge Frau. Alkoholikerin. Sieht so ganz gut aus, nur ihr Lebenswandel zeigt sich so langsam in ihrem Gesicht.
Sie hat einen im Moment Ex-Freund. Im Moment Ex– weil sie schon oft getrennt waren und immer wieder zusammen gekommen sind. Das geht ein paar Wochen gut und dann läuft einer von den Beiden mit 2 blauen Augen rum.
Sie geht mit der Bierflasche auf ihn los – er wehrt sich. Oder sie schmeisst ihm Joghurt-, Margarine- und sonstige Becher nach – Platzwunden.
Ein auf und ab und das seit etwa 2 Jahren. Sie sagt, er nimmt Drogen. Ich weiss nicht, wie oft die Polizei im Haus war. Aber sie nimmt ihn nur bis zur Strasse mit. Und fünf Minuten später ist er wieder im Haus. Wenn sie ihn nicht in die Wohnung lässt, ist schlafen auf dem Speicher oder unter der Treppe angesagt. Ein sehr beruhigendes Gefühl für uns Nachbarn. Vor allem, da von den sechs Parteien fünf alleinstehende Frauen sind. Und der eine Mann im Haus nicht so aussieht, als ob er genug Kraft hätte, mit ihm fertig zu werden. Sie sagt, ich habe Angst vor ihm und zwei Minuten später ich liebe ihn.
Vor zwei Monaten war es wieder soweit. Trennung. Freiwilliger Entzug – 5 Wochen – ich glaube, der dritte Versuch. Da er ihre Schlüssel mitgenommen hatte, wurden die Schlösser des Hauses und ihrer Wohnung ausgetauscht bevor sie wegfuhr. Die Haustür wird seitdem aus Sicherheitsgründen abgeschlossen. Ist bei 6 Parteien nicht immer gewährleistet und auch nicht ungefährlich, falls ein Feuer ausbricht. Da er sich aber anscheinend wieder an der Haustür versucht hatte, war das Schloss nach 2 Wochen kaputt. Es liess sich nur noch von einer Seite aufschliessen. Es wurde mit dem Kellertürschloss getauscht und man kann es nur von innen aufschliessen.
Seitdem sie wieder zurück ist, geht die Belagerung von ihm weiter. Er schläft auf der Bank auf der Wiese oder legt sich vor die Haustür. Vorige Woche war die Haustür anscheinend nicht abgeschlossen. Ich habe gesehen, dass er aus dem Keller kam. Er ging raus, klingelte ein paar Minuten später bei mir. Blick aus dem Fenster, um zu sehen, wer da war. Fenster zu. In den Flur. Schlüssel genommen. In den Hausflur. Unten geht es klack-klack und er ist im Haus. Karte – keine Ahnung. Schlüssel war es jedenfalls nicht. Er steht vor mir, gebeten, befohlen, das Haus zu verlassen oder ich würde die Polizei holen. Interessiert ihn nicht. Er sieht schlimm aus. Große rote Flecken im Gesicht, wahrscheinlich zugedröhnt bis oben hin.
Er sagt, er würde gehen, wenn ich die Tasche, die er noch oben hat, holen würde. Habe ich nicht gemacht. Er ist rauf und nach ein paar Minuten wieder aus dem Haus. Seine Freundin ist erst später nach Haus gekommen. Sie war also nicht da. Wie ist er an seine Sachen gekommen? Runter – Tür abgeschlossen. Am anderen Tag ruft mich eine andere Nachbarin auf der Arbeit an und erzählt mir, dass er bei ihr um
2 Uhr 15 geklingelt hätte und ins Haus wollte. Ausserdem sei die Waschmaschine der „netten“ Nachbarin zerstört. Jemand hat gegen das Bullauge getreten. Das Halteblech ist komplett zerstört.
Gestern, kurz nach 23 Uhr, ging ich hinter das Haus, um etwas mehr von der Mondfinsternis zu sehen. Als ich wieder nach vorne kam, sah ich ihn vor der Tür stehen. In einigermassen sicherer Entfernung habe ich ihn beobachtet und gehofft, dass er ging. Er setzte sich aber vor die Tür. Ich bin zur Kellertür, vergessen, dass ich das Schloss von aussen nicht aufschliessen kann. Was nun? Zur Strasse und Glück gehabt. Nachbarn, die gerade heimkamen und mich sahen, fragten was los ist. Der Mann ist mit mir zum Haus gegangen – Gott sei dank. Er hat den Typen (im Nachhinein – der war so fertig, dass er wahrscheinlich nichts gemacht hätte) abgeblockt und ich konnte ins Haus. Die Nachbarin kam eine Stunde später nach Hause. Hochachtungsvoll! Entzug hat wunderbar geklappt!
Ich glaube, ich werde in Zukunft nicht einmal zur Mülltonne gehen, ohne mein Handy dabeizuhaben.
Der Vermieter macht nichts, da er die Miete vom Sozialamt jeden Monat pünktlich bekommt. Aber bei uns wohnt die Angst mit.