Thema: Stichtage
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17. August 2008, 21:09   #230
Jules
 
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17. August 1998: US-Präsident Clinton gibt Lewinsky-Affäre zu

William Jefferson Clinton ist wahrlich nicht der erste US-Präsident, der mit außerehelichen Eskapaden in die Geschichtsbüchern eingegangen ist. Von Thomas Jefferson über Grover Cleveland bis hin zu Franklin D. Roosevelt sind etliche der höchsten Männer im Staat bekanntermaßen auch außerhalb der Politik einschlägig aktiv geworden - vom "Womanizer" John F. Kennedy ganz zu schweigen. Allerdings hat keine präsidiale Affäre einen derartigen Skandal ausgelöst wie die Beziehung Bill Clintons zu seiner Praktikantin Monica Lewinsky. Ins Rollen kommt die Geschichte, die vor zehn Jahren beinahe zu Clintons Amtsenthebung geführt hätte, durch einen fanatischen Sonderermittler, auf Band aufgezeichnete Telefongespräche und ein Kleid mit verräterischen Sperma-Spuren.

Seit 1994 sammelt der Sonderermittler Kenneth Starr akribisch Beweise und Indizien gegen den 42. Präsidenten der USA. Anlass ist eine Immobilienaffäre aus der Zeit Clintons als Gouverneur von Arkansas. Durch die Zivilklage einer ehemaligen Clinton-Mitarbeiterin wegen sexueller Belästigung erhält das Verfahren eine völlig andere Richtung und Starr neue Munition gegen den Präsidenten. Im Januar 1998 werden dem Sonderermittler Tonbänder mit pikanten Telefongesprächen zugespielt. Darin berichtet die 25-jährige Monica Lewinsky ausführlich von einer sexuellen Beziehung mit Präsident Clinton während ihrer Zeit als Praktikantin im Weißen Haus. Außerdem will sie von Clinton dazu gedrängt worden sein, die Affäre in Vernehmungen zu leugnen. Sowohl die sexuelle Beziehung als auch der Vorwurf der Beeinflussung werden von Präsident Clinton entschieden bestritten.

Im Juli 1998 bricht die Verteidigungslinie des stets seine Unschuld beteuernden Präsidenten zusammen. Monica Lewinsky übergibt Sonderermittler Starr ein blaues Kleid mit Sperma-Spuren, die nachweislich von Bill Clinton stammen. Entstanden sind die Flecken laut ihrer Aussage anlässlich eines "Blow-Jobs" im Oval Office, dem Amtszimmer des Präsidenten, das von der Presse prompt in "Oral Office" umbenannt wird. Unter dem Vorwurf der Falschaussage, des Meineides und der Zeugenbeeinflussung muss sich Clinton nun erstmals offiziell einer Grand Jury stellen. Am 17. August 1998 macht der Präsident im Weißen Haus seine Aussage; die Geschworenen der Anklagekammer sind per Video zugeschaltet. Clinton revidiert seine früheren Einlassungen und gesteht eine "unangemessene und unschickliche Beziehung zu Miss Lewinsky". Gelogen habe er zuvor aber nicht, argumentiert der gewiefte Jurist Clinton, da Oralverkehr im Gegensatz zum Geschlechtsverkehr nach seinem Verständnis noch keine sexuelle Beziehung darstelle. Mit voller Unterstützung der Republikaner gelingt es Sonderermittler Starr daraufhin tatsächlich, ein Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten in Gang zu bringen. Am 12. Februar 1999 jedoch wird Bill Clinton vom Senat in allen Anklagepunkten freigesprochen.

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